Tag 9: Auf den Monte Baston und Delphintour zum Sonnenuntergang


Wanderung Monte Baston - Rundweg, 5,1 km und 123 Höhenmeter

Markierung: rot-weiß

 

Vom Cikat nach Mali Losinj zur Delphintour: 6 km

 

Mehr Infos zur Tour im Link am Ende des Berichts. 


22.05.2022

 

Heute wollen wir eine Runde auf den Monte Baldo Aussichtsfelsen machen und abends geht es nach Mali Losinj, denn wir buchen uns eine Sonnenuntergangs-Delphintour. 

 

Heute stehe ich schon recht früh auf, kaufe ein und dann gibt es gegen 10 Uhr Frühstück. Vor zwei Tagen hatten wir im Hafen von Mali Losinj einen Aufsteller gesehen, mit einer Werbung für eine Sonnenuntergangs-Delphintour. Wir rufen ab und buchen zwei Plätze für abends. Um 19.45 ist Abfahrt. Check - passt - mal schauen, vielleicht sehen wir hier ja Delphine, bzw. eigentlich Tümmler, den rund um die Insel soll die größte Population im ganzen Mittelmeer geben. 

Davor wollen wir aber noch eine kleine Wanderung machen und auf den Monte Baston steigen, von dem man eine tolle Aussicht haben soll. Um 11 Uhr starten wir wieder direkt von unserem Stellplatz auf dem Campingplatz Cikat bei Mali Losinj. Es geht im Uhrzeigersinn um die große Halbinsel. Auf einem betonierten Küstenweg geht es von unserem Strand Uvala Zabojci an etlichen Mobilheimen vorbei und immer am Meer entlang. 

Wir erreichen die nächste Bucht Uvala Slatina und hier sehen wir im Wasser ohne Ende schwarte Punkte. Das sind natürlich wieder die geliebten Seeigel, die es hier in Unmengen gibt. Der Weg führt uns immer weiter am Meer entlang, vorbei an Kiefernwäldern treffen wir nach insgesamt 2 km auf eine kleine Meeresenge mit dem Namen Prolaz Most. Hier sind Absperrungen verbaut, damit die Schiffe nicht durchfahren können. Also eigentlich :-) - abends werden wir eines besseren belehrt. Hier biegen wir nach rechts in den Wald ein und es beginnt ein kleiner Aufstieg auf einem Forstweg. Ach, ja die Tour ist wieder rot-weiß markiert und an den Kreuzungen stehen Wegweiser, die einem die nächsten Zwischenziele anzeigen. 

Wir folgen dem Forstweg für ca. 600 Meter und biegen am Wegweiser nach links ab. Monte Baldo, bzw. Vela Straza ist der Name unseres heutigen Zieles. Von hier aus ist ein Abstecher auf den Gipfel, denn beim Rückweg müssen wir hier wieder zurückgehen. Wir folgen nun einem steinigen Pfad vorbei an etlichen Trockenmauern und treffen nach weiteren 600 Metern auf eine weitere Kreuzung, die uns wieder nach links weist. 

Jetzt sind es nur noch 5 Minuten hinauf auf den Monte Baston. Ein steiniger Pfad und am Ende einige Felsen müssen überwunden werden und schon stehen wir oben auf dem Aussichtsfelsen. Hier gibt es eine Panoaramrastbank, eine Gipfelfahne und einen Bunker aus vergangenen Zeiten. Die Aussicht ist super. Man sieht nach Mali Losinj und auf die Buchten rundherum. Hier machen wir unsere Pause und genießen den Moment. Echt toll und nur ein paar Metern vom Campingplatz entfernt. 

Nun geht es die knapp 1,2 Kilometer wieder zurück bis zur besagten Kreuzung. Dort sind wir gerade von rechts den Forstweg aufgestiegen und dieses Mal gehen wir geradeaus den Berg hinab - in Richtung A/C Cikat. Ein Pfad bringt uns bergab zu einem Forstweg. 

Am Forstweg biegen wir nach links ab und folgen diesem für 600 Meter. An einer Kreuzung biegen wir am Wegweiser nach rechts ab. A/C Cikat ist hier wieder beschildert. Nach einigen Metern erreichen wir auch schon wieder den Campingplatz und gehen wieder hinab bis zum Meer. Eine schöne tolle Runde mit einem coolen Aussichtsplatz. 

Um 13.30 Uhr sind wir wieder an unserem Stellplatz und wir chillen. Wir lesen, Elke geht zu den Seeigeln ins Wasser und ich streite mit Möwi rum. Elke schreibt noch die Postkarten für die Familie - ja wir verschicken immer noch Old School Postkarten nach Hause :-). Um 16.30 Uhr ist Kaffee-Time und dann ziehen wir uns schön langsam an für unsere Schifferlfahrt zu den Delphinen. 

Um 17.30 Uhr brechen wir auf und gehen die knapp 3 KM nach Mali Lsoinj. Nach einer kurzen Promenadenrunde suchen wie uns ein Lokal und es gibt Abendessen. Elke bestellt sich Spaghetti Meeresfrüchte und für mich gibt es Raznici mit Pommes. Gegen 19 Uhr sind wir dann bei der Anlegestelle für unsere Tour. Oh Gott, wir haben uns das Schiff im Vorfeld gar nicht angeschaut :-). Der älteste Kutter im Hafen ist unser Boot. Auf dem Schiff ist nur der Sohn des Kapitäns und da wir zu früh dran sind, warten wir noch ein wenig. Ein zweites Pärchen fährt heute auch noch mit und alle sind da, bis auf den Kapitän. Sein Sohn düst mit dem Roller los und sucht in den Tavernas rundherum. Ohne Erfolg. Die Nachbarin ruft ihn an und erreicht ihn. Nach einigen Minuten ist er auch schon da. Er heißt Glen, ist superfreundlich, aber schon ziemlich..., sagen wir mal angeheitert. Das wird ja eine lustige Fahrt werden - Seelenverkäufer und ein Kapitän ala Jack Sparrow. Aber sein minderjähriger Sohn ist dafür komplett nüchtern :-). Kurz vor 20 Uhr geht es los. 

Ach ja die Tour dauert gute zwei Stunden und kostet uns beide EUR 60,00.

Stillecht mit kroatischer Musik aus dem Lautsprecher fahren wir los. Es gibt natürlich erst einmal einen Weißwein und dazu Sardellenbrötchen. Wir tuckern aus dem Hafen raus und dann biegt er nach links ab und fährt durch die gesperrte Meerenge Prolaz Most. Wir kommen durch und das Schiff setzt nicht auf :-). Passt. Die Sonne scheint total schön beim Untergang, also Sonnenuntergang und nicht Schiffuntergang :-). Wir düsen hinaus aufs Meer und die Wellen werfen uns nach links und rechts. Wir sitzen vorne auf der Motorhaube des Schiffes und genießen die Fahrt. 

Das macht Spaß und wir fahren über das offene Meer. Delphine sehen wir keine, aber das ist nicht schlimm, denn damit haben wir auch gar nicht gerechnet. Es soll sogar recht selten sein, welche zu sehen. Alles läuft gut. Auf einmal spielt Glen unser lustiger Kapitän das Titanic Lied und steuert mit voller Absicht auf eine Steilküste zu. Er wartet darauf wie wir reagieren und zieht dann aber rechtzeitig nach links ab und wir kommen unbeschadet am Riff vorbei. Bei der nächsten Bucht sehen wir ein Segelschiff und steuern direkt darauf zu. An Bord ist sein Vater mit seiner jungen neuen Freundin. Sein Vater kommt aus der Kajüte heraus und hat eine Flasche Schnaps in der Hand. Wir legen am Segelschiff an und es gibt erst einmal für jeden einen Schnaps. Während wir unseren Schnaps trinken, trinken die beiden Kapitäne jeder mindestens fünf Stück. Das ist echt lustig, wie in einem Film. Aber alles gut. Nach 15 Minuten legen wir wieder ab und machen uns auf die Rückfahrt. Es ist mittlerweile schon recht dunkel geworden. 

Delphine in Sicht!!!

Nur einige Minuten später sieht Elke die ersten Delphine. Es ist zwar schon recht dunkel, aber wir können sie sehr gut erkennen. Es sind mindestens drei riesige Tümmler die rund um unser Boot schwimmen, dann wieder unten durch und immer wieder gemeinsam an der Oberfläche auftauchen. Glen schaltet den Motor aus und wir bewundern die Delphine. SUPER!!! Leider war es für gute Fotos einfach schon zu dunkel, aber wir haben sie sehr gut gesehen und man muss ja nicht alles im Bild festhalten. Die Erinnerung daran ist noch viel mehr wert.

Ein Wahnsinnsmoment. Ein knappe Viertelstunde kreisen sie rund um das Boot und schwimmen dann weiter in die Dunkelheit. SUPER - wir haben Delphine gesehen. Jetzt können wir aber glücklich zurückfahren. Als wir in die lange Bucht von Mali Losinj einbiegen, ist es bereits stockdunkel. Wir sehen die Lichter der Stadt und die Stadt hört uns :-). Glen hat AC/DC aufgelegt und mit "Highway to Hell" fahren wir standesgemäß in den Hafen. Bevor wir anlegen geht es noch ein paar Mal nach links und rechts in Richtung Ufer. Glen steht nicht am Steuer und unterhält sich mit uns, dann springt er wieder auf, macht eine Kurskorrektur und steht wieder bei uns. Das geht ein paar Mal so. Tja, der Glen halt. Beim Anlegen ist er aber wieder der Vollprofi und alles läuft einwandfrei. Wir bedanken und vielmals bei ihm für die Fahrt der anderen Art und das wir Delphine gesehen haben. Er sagt uns aber auch, dass dies gar nicht so oft vorkommt und er sich selbst auch sehr darüber gefreut hat.
Fazit: Der Glen ist ein Unikat, die Fahrt war zu jeder Zeit sicher und vor allem extrem lustig. Wir empfehlen die Tour absolut.

Das war mal eine richtige Abenteuerschifferlfahrt :-). 

Um 21.30 Uhr sind wir wieder am Hafen angekommen und schlendern noch einmal über die Promenade. Eine "Absacker-Halbe" wäre auch nicht schlecht, also setzen wir uns auf die Terrasse einer Bar und trinken noch ein Bier und lassen den Tag ausklingen. SUPER - ein tolle Wanderung und dann noch eine Schifffahrt der anderen Art mit Delphinen. Was willst du mehr?

Wir gehen im Dunkeln die drei Kilometer zurück zum Campingplatz schauen aufs Meer und weit nach Mitternacht geht es ins Bett.

Morgen checken wir aus und fahren mit der Fähre aufs Festland. Istrien wartet.