Tag 8: Wasserfall Voringsfossen, Stabkirchen Hopperstad und Sognefjord


12.08.2022

 

Wir wollen heute recht früh zum Wasserfall Voringsfossen, bevor die Touristenbusse vom Fjord hinaufgefahren werden. Übernachtet haben wir den zweiten Tag auf der Schotterstraße im Hardangervidda. Wir stehen um 6.30 Uhr auf und nach dem Frühstück geht es auch schon los. Nach 30 km und knapp 45 Minuten erreichen wir den Parkplatz am Voringsfossen. Einige Autos und Camper stehen zwar schon da, aber unterm Strich ist überhaupt nichts los. Um 9 Uhr gehen wir vom Parkplatz zur Aussichtplattform unterhalb des Hotels Fossli. Wow, die ersten Blicke sind schon mal ein Hammer. Es ist zwar noch neblig, aber der Wind vertreibt die Schwaden immer wieder und so sehen wir einen richtig coolen Wasserfall. Die Aussichtplattform ist übrigens direkt über dem Abhang gebaut worden.  

Links neben der Aussichtplattform führt ein steiniger Pfad hinab zum absoluten Highlight - der Brücke über den Voringsfossen. 99 Stufen, 47 Meter lang wurde sie seit August 2020 den Wasserfall. Nichts für Nervenschwache... die Brücke ist sehr schmal und man kann durch den Boden in die Tiefe schauen. Wir haben heute totales Glück, denn wir sind so gut wie alleine und manchmal sogar wirklich alleine auf der Brücke unterwegs. Die Aussicht von hier ist der Hammer.

Auf der anderen Seite der Brücke gehen wir den wilden Pfad noch weiter bergab. Unten angekommen stehen wir am oberen Ende des Voringsfossen. Der gesamte Wasserfall ist 183 m hoch, die Fallhöhe des unteren großen Falls ist 145 m hoch. 

Hier stürzt das Wasser von der Hardangervidda Hochebene hinab zum Eidfjord. Er ist der berühmteste Wasserfall Norwegens und echt tolles Erlebnis. Danach geht es wieder hinauf zur Brücke, die wir dieses Mal sogar ganz alleine für uns haben. Wow - das hat sich rentiert. 

Auch auf der anderen Seite der Brücke gibt es eine kleine Aussichtplattform. Also nix wie hin. Ach ja, aktuell fanden Bauarbeiten statt, auf der anderen Talseite entstehen nochmals neue Aussichtplattformen, das wird der Hammer. Bin gespannt, wenn ich diese das erste Mal im Netz entdecke. Danach geht es wieder hinauf zur Aussichtplattform beim Hotel Fossli. 

Ein weiterer Weg führt weiter nach oben. Wieder gibt es etliche Aussichtspunkte, die wir alle testen und Fotos ohne Ende machen. Mal mit Nebel, dann wieder ohne. Die Sonne kam leider nicht heraus, aber das macht nichts. Das war richtig cool. Gegen 11 Uhr ist aber dann Schluss für uns und wir gehen wieder zum Parkplatz. Dieser ist mittlerweile sehr gut gefüllt und die ersten Reisebusse sind auch schon hier. Die Idee gleich in der Frühe hierher zu fahren, war genau richtig. 

Vom Parkplatz Voringsfossen geht es wieder hinab zum Eidfjord. Die Straße ist der Hammer. Die ersten 400 Höhenmeter bergab bestehen so gut wie nur aus Tunnel, die sich wie ein Korkenzieher durch den Berg nach unten ziehen. Die letzten 300 Höhenmeter geht es über ein schmales Tal steil bergab. Es geht durch den Ort Eidfjord und dann weiter zur Hardangerbrua (Brücke). Mit 1.380 m ist sie eine der längsten Hängebrücken der Welt. Wir halten kurz davor noch an einem Viewpoint an und machen ein paar Fotos. Dann geht es in einen Tunnel mit Kreisverkehr und direkt auf die Brücke. Auf der anderen Seite der nächste Tunnel mit Kreisverkehr und so fahren wir weiter auf der Reichsstraße 13 bis nach Voss. Dort kaufen wir ein und finden eine Entsorgungsstation. Um 12.30 Uhr geht es weiter über die Reichsstraße 13 in Richtung Norden.

Unterwegs treffen wir wieder auf etliche Schafe und auf einem schönen Parkplatz gibt es dann nochmal ein zweites Frühstück. Das erste Frühstück heute früh ist recht klein ausgefallen und um 14 Uhr geht es weiter hinauf auf zum Myrkdalen Viewpoint. Schmale und enge Serpentinen führen uns hinauf in ein Skigebiet. Außer Schafen gibt es hier oben nicht viel. Wir finden an einem Skistation einen Stellplatz und überlegen, ob wir hier übernachten sollen. Es ist aber erst 15.00 Uhr und so machen wir uns auf den Weg hinab vom Vikfjell zum Sognefjord. Ein Viewpoint zum Fjord finden wir auch, aber sehen tun wir nichts :-). Die Wolken versperren die Sicht. Unser CamperVan muss heute ganz schön leiden. Die zweite Abfahrt des Tages... trotz viel Motorbremse riechen wir die Bremsen. Armer Bus.

Nach dem wir die Abfahrt von der Hochebene gemeistert haben, erreichen wir um 16 Uhr den kleinen Ort Vik. Hier gibt es eine Stabkirche, also nichts wie hin. Der Eintritt kostet EUR 17 für uns beide. Wow!!! Die Stabkirche schaut richtig cool aus. Genau so, haben wir sie uns vorgestellt. Auf einem kleinen Hügel und rundherum ein Friedhof. Die Stabkirche Hopperstad ist eine der ältesten der noch 30 existierenden Stabkirchen Norwegens. Sie wurde gegen 1070 erbaut. Wir gehen in die dunkle Kirche und sind total beeindruckt von der Architektur und dem Alter der Kirche. Das hat sich echt gelohnt.
Stabkirche in Norwegen - CHECK :-). 

Weiter geht es auf der Reichsstraße 13 in Richtung Norden. Von Vik aus geht es am Songefjord entlang nach Vangsnes. Hier müssen wir das erste Mal mit einer Fähre in Norwegen fahren. Wir sind ein paar Minuten zu früh dran, denn sie fährt erst um 17 Uhr. Es ist eine kleine Fähre und sie bringt uns in 15 Minuten auf die andere Seite des Sognefjord nach Hella. Wir holen uns einen Snicker aus dem Automaten, der genauso viel wie die Fähre kostet :-). Die Föhre kostet übrigens 30 NOK, was man aber nicht sofort bezahlen muss. So wie bei den meisten Fähren in Norwegen, wird das Nummernschild fotografiert und man erhält nach einigen Wochen eine Rechnung für alle Fährfahrten und Mautstraße/-brücken. 

Von Hella aus folgen wir wieder der Reichstraße 13, die hier sehr schmal zwischen den steilen Bergen und dem Sognefjord verläuft. Um 17.30 Uhr erreichen wir die kleine Hafenstadt Leikanger und finden auf einem Parkplatz am Hafen einen schönen Stellplatz. Heute heißt es wieder Bus putzen und dann machen wir uns einen Reiseintopf mit viel Gemüse. Abends setzen wir uns noch auf eine Bank am Fjord, trinken ein Radler und schauen dem Wassertaxi (Katamaran) zu, der hier wie bei uns ein Bus unterwegs ist. Das Ding geht ab wie eine Rakete und zum ein- und aussteigen der Passagiere legt er gar nicht an Land an. Die Brücke wird ausgefahren, mit laufendem Motor drückt er gegen die Hafenmauer und die Passagiere steigen ein und aus. Das dauert nur 2 Minuten und schon ist das Taxi wieder unterwegs. Elke geht noch ans Wasser und entdeckt Unmengen an kleinen Muscheln.

Das war heute wieder ein Top Tag mit einem Wasserfall, einer Stabkirche, coolen Straße und der ersten Fährfahrt. Insgesamt haben wir heute 180 km hinter uns gebracht, für die wir sicher gut 4 Stunden benötigt haben. 

Morgen geht es weiter zum Gletscher Nigardsbreen.