Nationalpark Kosterhavet


Rundtour (Hike & Bike), 28,3 km und 301 Höhenmeter
ca. 10 km zu Fuß und 18 km mit dem Rad

Markierung: diverse Wanderwege und Radwege auf Südkoster, gelbe Markierung auf Nordkoster

 

Mehr Infos zur Tour im Link am Ende der Tour:


06.08.2021

 

Wir haben heute das erste Mal auf einem Campingplatz in Schweden übernachtet und das war Spitze. Er ist zwar ein wenig teuer, aber dafür haben wir eine wunderbare Aussicht auf den Hafen von Strömstad. Gegen 6.30 Uhr stehen wir auf, frühstücken und packen unsere Wandersachen. Wir wollen heute mit dem Schiff in den Nationalpark Kosterhavet und die beiden Inseln Süd- und Nordkoster erkunden. Um 7.45 Uhr fahren wir mit dem WoMo zum Parkplatz am großen Fähranleger und laufen den Kilometer in die Innenstadt, wo am Hafen unser Wassertaxi ablegt. Wir sind nicht alleine, es warten schon unzählige Menschen auf das kleine Tragflügelboot. Wir ziehen uns ein Ticket am Automaten und warten auf den Start. Die Fahrt nach Südkoster dauert knapp eine Stunde. Wir verlassen den Hafen und kommen an unzähligen kleinen Inseln vorbei. Alle recht flach und hier werden diese Schären genannt. Nach einiger Zeit erreichen wir den Hafen Längegärde, der auf Südkoster liegt. Zwischen den beiden Inseln Nord- und Südkoster liegen nur 75 Meter auseinander und sie sind mit einer Seilfähre verbunden. Die Überfahrt war windig, aber sehr schön. Die Sonne scheint.

Wir haben Südkoster erreicht und wollen heute eine Triathlon machen :-). Radeln, wandern und baden. Südkoster ist so gut wie autofrei. Es gibt nur ein paar Transporter für Handwerker usw. und der Rest ist entweder per Pedes oder mit den lustigen "Transportmopeds" unterwegs. Auf diesen wird alles transportiert, seien es Güter, Touristen, Hunde oder was auch immer. Gleich 50 Meter weiter gibt es einen Fahrradverleih und wir finden nach kurzer Suche auf zwei passende Bikes. Sie sind einigermaßen verkehrssicher und los geht es auch schon. Wir hatten uns gestern in der Tourist-Info schon eine Wander- und eine Radkarte geholt. Mit dem Radl geht es nun zur Kirche bei Torget, die wir nach 1,5 km erreichen.  

Nach einer kurzen Besichtigung lassen wir das Rad auf der anderen Seite der Kirche an einem Radlparkplatz stehen und machen uns nun zu Fuß auf. Über eine Holztreppe geht es steil bergauf. Von dort haben wir nochmals eine tolle Sicht hinab auf die Kirche. Weiter auf einem Felsenpfad erreichen wir nach 200 Metern den Aussichtspunkt Valfjäll (50 m NHN). Vom Steinturm aus hat man eine komplette Rundumsicht auf die Insel. Echt beeindruckend. So macht das heute Spaß. Im Anschluss geht es wieder zurück zum Radl. 

Weiter geht es wieder mit dem Radl. Von der Kirche aus geht es nach Torget, wo es auch den einzigen "Supermarkt" der beiden Inseln gibt. Dort biegen wir rechts ab und fahren 3 km nach Bervikshaven, ein kleiner Fischerhafen in malerischer Kulisse. Hier sehen wir auch mal von der Nähe aus ein solch lustiger "Transportmoped" :-).

Wir fahren wieder ca. 200 Meter zurück, denn dort haben wir einen Wanderweg gesehen, der den Feldweg gekreuzt hat. Am Gatter lassen wir die beiden Räder stehen und laufen ein paar hundert Meter über eine Schafswiese und sind direkt an einem kleinen Sandstrand. Echt schön hier. 

Dann wieder ein "fliegender Wechsel" :-) und wir fahren wir mit dem Radl. Unser nächstes Ziel ist der Aussichtspunkt Ramnefjäll. Dazu müssen wir wieder 2,3 km mit dem Radl fahren. Es geht zurück bis zur letzten Kreuzung, wo wir uns rechts halten und einem KM später wieder nach rechts abbiegen. Vorbei an etlichen Wohn- und Ferienhäusern erreichen wir nach 600 Metern ein Waldstück und den Wanderweg, der dort vorbeiführt. Wir folgen der Wanderwegmarkierung und treffen nach ein paar Metern auf einem Waldweg auf einen Abzweig zum Ramnefjäll. Über ein großes Geröllfeld kämpfen wir uns in ein Waldstück, wo wir wieder etliche Felsen überqueren müssen. Nach einer Leiter geht es in eine freie Fläche und wir müssen genau schauen, wo der Weg langführt. Die roten Markierungen sind sehr versteckt und die Pfade sind auf den Felsen nicht zu erkennen. Eigentlich geht es aber immer nur bergauf. Nach 400 Metern sind auf dem Aussichtsplateau des Ramnefjäll angekommen. Von hier haben wir eine wunderbare Sicht auf die Schären und das Meer. Es geht auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Radl. 

Mit dem Radl geht es wieder zurück zur letzten Kreuzung und dann gerade drüber. Unser nächstes Ziel ist der Hafen von Killesand. Bis dahin sind es nur wieder 1,8 km. Dort beobachten wir gerade die Ankunft eines Wassertaxis und gleich daneben ist ein toller Sandstrand. Den nutzen wir noch nicht, denn baden ist auf Nordkoster angesagt. Es geht wieder zurück zur Kreuzung und da treffen wir schon wieder das ältere schwedische Ehepaar. Die sind eine Fähre später als wir gestartet und auch mit dem Radl unterwegs. Ja, Schweden ist anscheinend echt klein. Man kennt und trifft sich immer wieder. Auf dem Radl geht es nun zum Hafen von Ekenäs (5,7 km). Auf halber Strecke machen wir noch einen Abstecher zu einer kleinen Brücke und einer kleinen Bucht. 

Am Hafen von Ekenäs holen wir uns im Kiosk einen Kaffee und machen eine kleine Pause. Das Naturum (Visitor Center) vom Nationalpark Kosterhavet befindet sich hier auch. Wir radeln wieder zurück zum höchsten Punkt von Ekeäs und biegen nach rechts ab. Es geht nun hinab zum Sandstrand von Rörvik. am Radlparkplatz sehen wir dann auch das "Dienstmobil" der Nationalparkranger. Zu Fuß geht es weiter zum schönen Sandstrand. 

Jetzt haben wir aber fast alles auf Südkoster gesehen :-). Wir gehen zurück zum Radl, fahren hinauf nach Ekenäs und dann über eine kleine Straße nach Torget. Vorbei am Supermarkt und der Kirche geht es zurück zum Hafen von Längagärde. Wir wollen jetzt rüber nach Nordkoster. Aber hier ist die Seilfähre ja gar nicht. Also nochmals ein Blick in die Karte, ein paar Meter zurück und dann nach links und nach ein paar hundert Meter haben wir es geschafft. Eigentlich wollten wir ja das Radl mitnehmen, aber das ist verboten. Nordkoster ist eine reine Wanderinsel. Es gibt dort wirklich kein Auto und nur ein paar "Transportmopeds". Also lassen wir das Radl einfach stehen. Das ist erlaubt. Man kann es an allen Häfen stehen lassen und abends werden sie wieder eingesammelt. Wir müssen ein wenig warten und beim zweiten Mal dürfen auch wir mit der Seilführe über die 75 Meter lange Meeresenge mitfahren. Die Seilfähre kostet umgerechnet pro Person EUR 2 und sogar das wird mit Kreditkarte bezahlt. Wir haben bis ein paar wenige Ausnahmen immer mit Karte bezahlen können, bzw. mussten sogar mit Karte bezahlen, denn Bargeld wird oft gar nicht angenommen. 

Wir haben Nordkoster erreicht und jetzt geht es zu Fuß weiter. Wir wollen einmal um die komplette Insel wandern. Es liegen noch 8 km vor uns. Der Rundweg startet direkt am Hafen von Västra Bryggan und ist gelb markiert. Es geht auf einer Straße durch den Ort und nach 2 km erreichen wir ein Ausflugslokal, wo wir uns links halten. Wir gehen den Rundweg im Uhrzeigersinn. Durch ein kleines Waldstück erreichen wir nach 600 Metern eine Kreuzung und machen erst einmal einen Abstecher zum Strand Basteviken. Elke will heute unbedingt ins Wasser, aber an diesem Strand ist zu viel los. Also nehmen wir halt den nächsten :-). Wir gehen wieder zurück zur Wegekreuzung und folgen wieder der gelben Markierung. 

Der Weg ist super zu gehen. Anfangs durch ein Waldstück geht es nach kurzer Zeit vorbei an riesigen Gesteinsfeldern und dann über einen Bohlenweg durch ein mooriges Gelände. Dann wird die Umgebung rauer und wir treffen im offenen Gelände auf ein weiteres riesiges Geröllfeld, das wie eine Felsenstraße aussieht. 

Nach dem Geröllfeld geht es vorbei an windschiefen Bäumen, dann über Holzbohlen bis wir auf sandigen Wegen wandern. Der Weg ist echt abwechslungsreich, hinter jeder Kurve ändert sich die Umgebung. Nach dem Sandweg geht es wieder in ein kleines Waldstück und dann gleich wieder auf eine offene Fläche. Kurz darauf haben wir auch schon Strand Nummer zwei erreicht. Er heißt Valnäs und auch hier ist einiges los. Also weiter zum nächsten Strand :-). 

Wir folgen nun noch für 600 Meter der Markierung und verlassen diese nach links auf einen Pfad. Dieser führt direkt am Meer entlang. Auf sandigen Pfaden mit tollem Blick auf die Bucht erreichen wir nach einem halben Kilometer einen Campingplatz und eine weitere Bucht mit Sandstand. Hm, hier ist zwar nix los, aber die Wellen sind recht hoch. Der Strand passt auch nicht :-). Also gehen wir halt wieder zurück zum ersten Strand Basteviken... Am Campingplatz halten wir uns rechts und durch ein Waldstück erreichen wir bald wieder den Wanderweg, den wir aber jetzt überqueren, denn wir wollen zum höchsten Punkt der beiden Inseln. Der Leuchtturm auf dem Högen (59 m NHN).

Der Anstieg ist steil und führt uns über Steintreppen den Berg hinauf. Vom Högen haben wir eine tolle Sicht auf die komplette Insel. Der Leuchtturm macht schon was her. Wir gehen wieder die Steinstufen bergab, halten uns rechts und treffen wieder auf den Wanderweg, dem wir bis zum Ausflugslokal folgen. Hier verlassen wir den Wanderweg und gehen auf direktem Weg zum Badestrand Basteviken. 

Was lange währt wird endlich gut! :-). Wir sind am Sandstrand und es ist schon recht ruhig geworden. Wir suchen uns eine windstille Ecke und Elke springt erst einmal ins Wasser. Das Meer ist hier so salzhaltig, dass man stark nach oben treibt. Nach einer halben Stunde machen wir uns wieder auf dem Weg zurück zum Ort Västra Bryggan. 

Gegen 16.30 Uhr haben wir wieder den Hafen von Västra Bryggan erreicht. Die Fähre fährt allerdings erst um 17.25 Uhr. Also haben wir noch Zeit und schauen in das Restaurant, das gleich neben dem Hafen liegt. Wir bestellen uns Fish & Chips to go und das sind die wahrscheinlich besten Fish & Chips, die wir je gegessen haben. Wir sitzen am Hafen, schauen den Leuten zu und warten auf die Abfahrt. Dann geht es los und wir kommen nach einer sehr angenehmen Fahrt um 18.15 Uhr in Strömstad an. Zu Fuß machen wir uns auf dem Weg zum CamperVan. Auf der Promenade ist die Hölle los. Ein Schiff hat angelegt und darauf eine Partyband. Die Anlage ist auf Vollgas eingestellt und sie singen einige Lieder von ABBA. Jetzt geht´s hier aber rund. Wir bleiben einige Zeit stehen und genießen die Atmosphäre. Wann haben wir eigentlich das letzte Mal Livemusik gehört? SUPER!!! Um 19.15 Uhr sind wir wieder am Campingplatz mit bester Aussicht und kurze Zeit später bekommen wir von unserem älteren Schweden wieder Besucht. Dieses Mal verabschiedet er sich aber nur, denn morgen fährt er wieder nach Hause und da werden wir ihn sicherlich nicht mehr treffen. Das Ehepaar war echt total nett und es hat Spaß gemacht, die beiden immer wieder zu treffen. Um 22.30 Uhr ist dann aber für heute Schluss und wir verkriechen uns im Bus. Den Sonnenuntergang haben wir aber natürlich noch mitgenommen. Morgen geht es der Küste nach Süden und zur Insel Ramsvikslandet.