Fischerdorf Mollösund und Fährfahrt

Rundweg, 4,5 km und 30 Höhenmeter
Markierung: diverse Wanderwege im Ortsbereich

 

Mehr zur Tour im nachfolgenden Reisebericht.


08.08.2021

 

Wir haben auf einem Stellplatz im Hafen von Ramsvik auf einer unwirtlichen Insel übernachtet. Freistehen ist im Westen von Schweden immer recht schwierig, da auf den meisten Plätzen Verbotsschilder stehen. Ist aber auch nicht schlimm, denn solche Plätze sind mindestens genauso schön. Heute stehen wir um 8 Uhr auf, frühstücken und gehen nochmals eine Runde um die kleine Insel. Elke muss wieder mal einen Wanderstein auslegen. Glaub wir haben mindestens 40 Stück auf unserer Reise verteilt. Dann können wir noch ent- und versorgen und starten pünktlich um 11 Uhr. Es regnet und wir wollen heute den Tipp der beiden Schweden, die wir mehrmals getroffen haben, testen. Der Geheimtipp lautet: Fischerdorf Mollösund! Bis dahin sind es knapp 65 km und wir werden 2 1/2 Stunden dafür brauchen :-). Von Stellplatznach Finnsbo. Dort gibt es eine kostenlose Fähre für das Übersetzen auf die andere Seite der Bucht. Das geht alles recht schnell. Drei Fähren fahren im Wechsel von einer Seite zu anderen. Wir warten nur ein paar Minuten und schon dürfen wir auf die Fähre. Wir stehen in Pole Position und nach 10 Minuten sind wir auch schon auf der anderen Seite angelangt. Das geht wie am Fließband. 

Weiter führt uns die Fahrt über Sundsandvik mit großer Brücke, Henan nach Mollösund. Unterwegs müssen wir an einem der vielen Aussichtspunkte doch stehen bleiben und die Landschaft bewundern. Elke hat wieder das Fernglas dabei. Nachdem sie gestern zwei Robben entdeckt hat, sucht sie nun stetig nach diesen. Um 13.30 Uhr erreichen wir das Fischerdorf Mollösund und sind wieder mal auf der Suche nach einem Parkplatz. Nach einer kleinen Stadtrunde, wo es mit einem Camper wieder schwierig wird (Parkplätze zu klein oder nur für Autos) fahren wir zum Großparkplatz außerhalb von Mollösund. Dort gibt es sogar einen separaten Bereich für CamperVans. (Navi: Gamla vägen, 474 70 Mollösund, Schweden) Mittlerweile scheint die Sonne und es ist wieder total angenehmes Sommerwetter. 

Direkt am Parkplatz, wie soll es auch wieder anders sein... gibt es eine Wandertafel. Na klar, über die Straße reinlaufen kann jeder, wir gehen über den Wanderweg nach Mollösund. Wir folgen der grünen Markierung. Vom Parkplatz aus erst nach links und dann gleich nach rechts erreichen wir nach ein paar Metern einen wunderbaren Hafen. Auf dem Bootssteg führt uns die Markierung vorbei an den schönen Booten. Ach ja, unser neues Goldi Mobil hab ich auch gesehen. Goldsteig Kontrolle, ab sofort auch mit dem Boot - "Goldi" ist ihr Name.

Am Ende des Steges biegen wir nach rechts ab und die Markierung weist uns über ein Felsenplateau hinauf zu einem Kriegsdenkmal und Aussichtspunkt. Non hier haben wir eine tolle Sicht auf den Hafen, den Badenstrand und das Meer. Die Sonne scheint, was willst du mehr! Auf einem Pfad, Holzbohlen und einer Treppe führt uns der Weg nun in das kleine Fischerdort Mollösund. Dort haben wir dann auch die Markierungen nicht mehr gesehen??? Wir sind kreuz und quer durch den Ort gelaufen und es gibt überall was zu entdecken. Angeblich soll Mollösund sogar das älteste Fischerdort in Schweden sein. 

Mollösund ist genial - vielen DANK an das schwedische Ehepaar, dass uns den Tipp gegeben hat. Kleine Gassen, alte und wunderbare Holzhäuser, alles verwinkelt und dann noch der Hafen. 
Möllosund ist seit je her eine idealer Platz für einen Hafen. Direkt am Meer, aber geschützt vor einer vorgelagerten Insel, war es schon im Jahr 1500 für den Heringsfang bekannt. Zu Hochzeiten lebten hier bis zu 1.000 Menschen, nun sind es knapp 200 Einwohner, die vor allem vom Fischen und von den Touristen leben. Die Häuser sind meist nur noch Ferienwohnungen oder Zweitwohnungen. Wir erkunden eine Gasse nach der anderen und haben uns das Beste aber bis jetzt auf. Es geht zum Hafen. Hier ist mächtig was los und es riecht so gut nach Essen. Also geht es in ein Fischrestaurant. Wir bestellen Fisch mit Kartoffeln und Salat. Es kostet EUR 17/Person, schmeckt super, aber die Portion ist doch recht klein :-). Wir umrunden den kleinen Hafen und auf der anderen Seite gibt es Softeis. Klein/mittel/groß steht zur Auswahl. Nach der Erfahrung von gerade wählen wir dieses Mal groß und das Ding ist echt riesig. EUR 3 für ein Softeis, dass wir nur mit aller letzter Kraft verputzen können. Nebenbei schauen wir dem Treiben im Hafen zu. Hier geht es rund, ein Boot nach dem anderen legt an, die nächsten fahren wieder los und das anzuschauen macht echt Freude. Super!!!

Vom Hafen geht es weiter zum Hausberg von Mollösund - dem Klockeberget. Über Treppen führt uns ein kleine steiler Pfad hinauf auf das Felsenplateau. Hier wartet bereits die Fischersfrau von Mollösund auf uns. Früher haben hier tatsächlich die Frauen Ausschau nach den Booten mit ihren Männern gehalten. Sehr oft kamen sie dann auch gesund im Hafen an, aber leider auch manchmal nicht. So ist es leider auch der Fischersfrau ergangen. Die Aussicht auf den Hafen ist aber wieder richtig schön. Danach geht es noch zur Kirche, die 1866 erbaut wurde. Allerdings stand hier schon seit dem 15. Jahrhundert immer eine Kirche. Die neue Kirche ist der Ersatz einer alten Holzkirche, die mit der Zeit zu kleine geworden ist. Leider ist sie verschlossen. Wir gehen dieses Mal über die Hauptstraße wieder hinaus zu unserem Parkplatz. 

Um 16 Uhr starten wir wieder. Wir wollen heute nochmal richtig Strecke in Richtung Süden machen. Wohin, dass wissen wir noch nicht, aber auf jeden Fall vorbei an Göteborg. Die Stadt wollen wir meiden. Glaub wir sind die richtigen Landeier geworden :-). Von Möllosund geht es auf Landstraßen weiter. Wir überqueren die Brücke Tjonbrön und dann wechseln wir auf die Autobahn. Göteborg haben wir bald erreicht. Die Innenstadt mag richtig schön sein, aber rund um die Autobahn ist es nur eine Stadt wie alle anderen auch. Viel Industrie, viele Autos und Straßen. Tanken müssen wir auch und hier ist um einiges teurer als in Deutschland. Knapp 30 Cent pro Liter zahlen wir mehr für den Diesel. Unterwegs schauen wir wieder in Park4Night und entdecken drei mögliche Stellplätze. Die Autobahn nach Göteborg ist wie ein Highway, breit und immer geradeaus. Bei Falkenberg fahren wir runter. Der erste Stellplatz ist Nahe einer Raststätte - Nö, den nicht. Weiter zum nächsten, der ist auf einem Bauernhof, aber schon voll besetzt. Es geht weiter zu Nummer drei und dieser Stellplatz ist wieder an einem Jachthafen. Er ist zwar schon recht voll, aber ganz am Ende sind noch einige Plätze frei. Passt. Er kostet um die EUR 20 für die Nacht und  befindet sich ein paar Kilometer außerhalb von Falkenberg. Löstavikens Bätförening ist der Name des Jachthafens. Wir sind seit Mollösund 190 km und knapp 2 Stunden gefahren und jetzt ist es 19 Uhr. 

Nachdem wir geparkt und bezahlt haben, müssen wir natürlich noch den Hafen und die Gegend erkunden. Wir sind ja schließlich heute echt viel im CamperVan gesessen. Der kleine Hafen liegt in einer Bucht und es sind wieder die typischen roten Häuschen da. Wir gehen über einen Radweg zum Strand. Es ist richtig windig und wir schauen uns den Sonnenuntergang am Meer an. Auf dem Heimweg soll es einen keinen Pfad von der Küste zum Stellplatz geben. Gefunden und die ersten Meter kann man ihn noch recht gut erkennen. Dann geht es durch hüfthohes Grad bis wir wieder einen Wiesenweg erreichen, der uns zurückbringt. Heute gibt es kein Abendessen mehr, das riesige Eis liegt noch immer im Magen-Nach einem Smögen Bier geht es 23 Uhr wieder ins Bett. Morgen wollen wir die höchste Sanddüne Schwedens erkunden.