Insel Öland: Naturreservat Trollskogen, Eisenzeitdorf Skäftekärr und Böda


Rundweg Trollskogen, 5,9 km und 59 Höhenmeter

Markierung: blau und rot


Mehr Infos zur Tour im Link am Ende des Berichts.


29.07.2021

 

Wir haben auf einem Naturstellplatz bei Byxelkrok im äußersten Norden der Insel Öland übernachtet. Heute stehen wir um 8 Uhr auf und es gibt Frühstück. Die Sonne scheint und es hat über 25 Grad. Wir wollen heute in das Naturreservat Trollskogen, welches nur einige Kilometer entfernt liegt. Um 10 Uhr erreichen wir den Parkplatz und gehen gleich zum Naturum Trollskogen (Visitor Center) und schauen uns die kleine Ausstellung an. Es gibt auch wieder kostenlose Wanderkarten in deutscher Sprache. Schnell haben wir und eine Tour zusammengestellt, die an allen Highlights der Halbinsel vorbeiführt. 

Am Haupteingang geht es durch ein Gatter und wir folgen dem Hauptweg, der mit allen drei Markierungsfarben (rot, gelb und blau) des Naturreservats markiert ist. Nach 100 Metern teilen sich die Wege und wir biegen nach links ab und folgen nun der blauen Markierung. Der Rundweg umrundet das Waldstück Knysselnacke. Er ist einen Kilometer lang und führt zu großen Teilen auf Holzbohlen. Immer wieder hat man eine tolle Sicht auf das Meer. In der Ferne sehen wir den großen Leuchtturm, den "Langen Erik". Kurz bevor wir wieder auf das Naturum treffen führt der Weg an einem alten Bahndamm entlang. 

Am Ende des blauen Rundweg stehen wir wieder am Naturum, gehen wieder durch das Gatter und folgen nun der restlichen Tour immer der roten Markierung, welche wir im Uhrzeigersinn gehen. Also gehen wir an dem ersten Wegweiser, wo der blaue Weg abzweigte dieses Mal geradeaus weiter. Nach kurzer Zeit führt uns die Markierung auf eine Wiese direkt am Meer entlang und dann geht es auch schon wieder auf einem tollen Pfad in den Wald hinein. Wir kommen an einer kleinen Schlucht vorbei. Einer Sage nach ist die lange Vertiefung die letzte Ruhestätte eines gestrandeten Schiffes. In der Vertiefung ist auch ein Brunnen, dessen Wasser übernatürliche Kräfte verleiht. Auch im Krieg gegen Dänemark wurde diese Vertiefung als Vorratslager genutzt. 

Nur kurze Zeit später treffen wir auf einige Hügelgräber aus der Eisenzeit. Den Menschen war auch schon früher eine gut sichtbare Grabstätte wichtig. Auf der Halbinsel war früher auch ein wichtiger Hafen in der nahegelegenen Bucht. Die Gräber sind übrigens noch nicht archäologisch untersucht worden. Der Pfad wird nun richtig steinig und führt durch einen kleinen Urwald. 

Als nächstes erreichen wir den Ort Skytevärrn. Hier sind die Reste alter Wehrgänge zu sehen. Auch im Mittelalter war Vastra Skansen und die nahe Bucht ein wichtiger Flottenstützpunkt im Krieg gegen Dänemark. Hunderte Jahre kämpften die Dänen und die Schweden um die Herrschaft in der Ostsee. Weiter geht es auf wurzeligen Wegen bis zum nächsten Highlight. 

Wieder nur ein paar Meter weiter treffen wir auf die "Krummen Kiefer". Wenn man im Internet nach Trollskogen googelt, findet man immer die Fotos dieser krummen Kiefern. Da der Boden extrem mager und der Wind stetig vom Meer auf die Insel peitscht, bleibt ihnen nicht anderes übrig als "außergewöhnlich" zu wachsen. Ein echt tolles Naturschauspiel und Wahnsinn, wie widerstandsfähig diese Kiefern sind. Wir schießen zig Fotos und ein paar möchte ich euch hier zeigen. Echt Super!!!
Manche Bäume wachsen so schief, dass sie sich um andere Bäume wickeln und sie sich gemeinsam gegen das harte Klima stemmen. 

Vorbei an der ehemaligen Befestigung Östra Skansen, von der man auch nur noch die Steine sieht über die uns der Weg führt geht es nun ein paar hundert Meter weiter. Umrandet von einem Zaun treffen wir dann auf die "Eiche Trolleken". Knorriger geht fast nicht!!! Sie soll über 900 Jahre alt sein. Aufgrund des harten Wetters hier, ist sie bei weitem nicht so mächtig wie bei uns, aber dafür nicht minder beeindruckend. 

Wieder nur einige Meter weiter treffen wir auf ein Schiffswrack am steinigen Strand. Das Skelett liegt hier bereits seit knapp 100 Jahren. 1926 sank der Schoner Swiks östlich der Insel. Alle sieben Besatzungsmitglieder überlebten und schafften es auf die Insel. Mittlerweile wurde das Wrack vom Geröll unterspült. 

Eine tolle Tour mit ganz vielen Highlights. Der Weg ist super markiert, so dass ich dieses Mal auf "links und rechts" verzichtet habe :-). Gegen 13.30 Uhr sind wir wieder am CamperVan und machen uns erst einmal einen Kaffee und überlegen, was wir als nächstes machen. Wir müssen auf jeden Fall ent- und versorgen. Also suchen wir uns eine Möglichkeit aus dem Netz raus. Ah ok, einige KM weiter gibt es in Böda eine Möglichkeit. Außerdem gibt es noch ein Eisenzeitdorf mit dem Namen "Skäftekärr", das wollen wir uns auch noch anschauen. Also erst einmal zu den Wikingern. Nach ein paar KM sind wir da. Es ist 14 Uhr und der Eintritt kostet EUR 10,00. Hier gibt es 20 gut erhaltene Steinhausfundamente und eine Rekonstruktion eines Langhauses. Schon was besonderes. 

...und es gibt noch einen Steinzeitspielplatz für KINDER!!!
Na ja, ein wenig haben wir uns dort auch ausgetobt. 
Aber dann sind wir schnell geworden, von einem auf den anderen Moment beginnt es wieder wie aus Kübeln zu schütten. Wir laufen zurück zum Parkplatz und sind nur halbdurchnässt :-). 

Wir fahren weiter zum Hafen von Böde, wo wir kostenlos ent- und versorgen können. Natürlich schauen wir uns auch den kleinen Hafen an. So plötzlich, wie es angefangen hat zu regnen, so schnell scheint auch wieder die Sonne. Um 15.30 Uhr meldet sich ein kleines "Hüngerchen" und da es hier fangfrischen Fisch gibt, holen wir uns etwas am Kisok. Fish & Chips und das war echt gut oder lag es nur an der Location :-). Wir haben uns zum Essen auf eine Steinmauer im Hafen gesetzt. Tja, das war gar nicht so schlecht. Danach geht es noch in den Supermarkt, denn wir müssen auch unsere Vorräte aufstocken. Ach ja, die Waren im Supermarkt sind im Schnitt 30-50 % teurer, vor allem frisches Gemüse und Mineralwasser. 

Um 18 Uhr sind wir wieder in Byxelkrok und wollen eigentlich auch dort den Ort und den Hafen anschauen, aber keine Chance.... wir bekommen mit unserem CamperVan keinen Parkplatz. Einerseits ist viel los und andererseits sind die freien Parkplätze für Autos reserviert. Dann fahren wir noch an einen Parkplatz außerhalb des Ortes und schießen noch ein paar "Influencer-Fake-Fotos" :-). "Camper am Sandstrand". Wir haben dort aber nur gehalten, übernachten ist auch dort nicht erlaubt. Weiter geht es wieder zum Stellplatz an dem wir gestern schon gestanden sind. Der war toll und wir bekommen sogar wieder den gleichen Platz wie am gestrigen Tag. Zwischen Gebüsch, kleinen Bäumen und sehr vielen Felsen. Heute war viel geboten, wir schlendern noch über die Stellplatzanlage. Es können hier um die 40 WoMo stehen, der Großteil verteilt sich auf Plätze kreuz und quer zwischen dem Gebüsch und weiter hinten ist eine kleine Wiese auf der man ebenfalls stehen kann. Dort passen gut 20 WoMos hin. Abends kommt noch ein Deutscher vorbei. Der ist das erste Mal mit seinem CamperVan unterwegs und während er das Fleisch gebraten hat, ist ihm das Gas ausgegangen. Wir leihen ihm unseren kleinen Outdoorkocher, damit sie nicht hungrig ins Bette gehen müssen. Abends fährt auch noch der Betreiber vorbei. Auf dem Beifahrersitz hat er die Kuverts auf denen das Geld drin ist und wo auch die Autonummer notiert ist. Er kontrolliert, ob alle brav bezahlt haben. Um 23 Uhr ist dann Schluss für heute und wir gehen ins Bett. Morgen verlassen wir Öland wieder.