Tag 10: Stadtrunde Gernika und hinauf zur San Pedro auf dem Atxarre


Rundweg, 9,0 km und 348 Höhenmeter
Markierung: Nr. 161 gelb/weiß

 

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12.11.2024

 

Wir sind gestern von der Wüste Bardenas Reales wieder in Richtung Küste gefahren und haben auf einem Parkplatz in Gernika übernachtet. Wir waren gestern schon auf der Suche nach einem Lokal in der Stadt unterwegs, aber da war es bereits recht dunkel und so machen wir uns vormittags nochmals auf um Gernika zu entdecken. Die Stadt hat eine erstaunliche Geschichte:

"Vom 14. bis 16. Jahrhundert reisten die kastilischen Könige jeweils im ersten Jahr nach ihrer Machtübernahme nach Gernika, um einen Eid auf die Wahrung der baskischen Freiheitsrechte, der Fueros, zu leisten. In der Folge war Gernika nicht nur das administrative Zentrum von Bizkaia, sondern wurde mit dem „Baum von Gernika“ als Freiheitssymbol auch zur heiligen Stadt der Basken".

Wir waren bei der Eiche von Gernika und im Parlamentshaus. Echt beeindruckend.

Es gibt auch noch eine jüngere Geschichte, an der wir deutsche eine große Schuld tragen. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden hier schon mal "zur Probe" Menschen ermordet, als deutsche Flieger die Stadt angegriffen haben.

"Am 26. April 1937, während des Spanischen Bürgerkriegs, flogen Kampfflugzeuge der deutschen Legion Condor und des italienischen Corpo Truppe Volontarie mit Spreng-, Splitter- und Brandbomben den Luftangriff auf Guernica. Bei den darauf folgenden Großfeuern kamen mehrere hundert Menschen, nahezu ausschließlich Zivilisten, ums Leben. Noch im selben Jahr schuf Pablo Picasso für die Pariser Weltausstellung das Gemälde Guernica oder Die Schrecken des Krieges, das Gernikas Zerstörung zu einem weltweit bekannten Sinnbild der Kriegsächtung hat werden lassen". 

Um 12.15 Uhr brechen wir wieder auf. Wow, welche tolle Stadt und welch Geschichte und hier sind wir nur durch Zufall gelandet, denn hier gab es den einzigen Schlafplatz im großen Umkreis.

Wir fahren von Gernika in das Biosphärenreservat Urdaibai und sind nach 20 Minuten dort. Wir parken an einem Bistro, wo es einen großen öffentlichen Parkplatz gibt (Navi: Antzora Auzoa, 22, 48311 Ibarrangelu, Bizkaia, Spanien). Wir haben hier eine coole Tour hinauf auf den Berg Atxarre gefunden, auf dem die Einsiedelei San Pedro steht. Der Wanderweg ist markiert mit "gelb/weiß" und hat die Nr. 161. Wir laufen an der Straße entlang in Richtung Campingplatz und dort biegen wir nach links auf einen Waldweg ein und es geht gleich mal mächtig nach oben. Nach 1,5 km erreichen wir den Rand des Dorfes Kanala und biegen an einer weiteren Einsiedelei mit dem Namen San Martin nach links ab. Hoch oben sehen wir auch schon den Gipfel des Atxarre.

Jetzt beginnt ein schöner Pfad, der uns weitere 100 HM nach oben bringt. Vorbei an wilden Erdbeerbäumen und über Stock und Stein geht es durch den Wald weiter nach oben. Dann treffen wir auf einen Wegweiser und den Stichweg hinauf zur Einsiedelei. Jetzt folgen weitere 100 HM, die uns zum Teil über Steinstufen nach oben führen. War es am Meer noch recht kühl mit dem Wind, sind wir die letzten paar KM doch ganz schön ins schwitzen gekommen :-). 

Wir haben die Einsiedelei San Pedro de Atxarre (312 m NHN) erreicht. Von hier haben wir eine super Rundumsicht hinab auf das Meer und das Festland. Man sieht auch die Mündung des Flusses Urdaibai, an dem wir geparkt haben. Er ist hier sehr breit, teilweise versandet und dadurch ein super Platz für viele Vögel und Reptilien. Die Einsiedelei schaut super aus. Der Einsiedler hatte zwar einen beschwerlichen Aufstieg, aber die Aussicht ist schon was ganz besonderes. Wir machen eine kurze Pause und gehen dann wieder den Stichweg zurück zur Kreuzung. 

Jetzt geht es wieder zurück Richtung Parkplatz. Wir umrunden aber die Gipfel einmal komplett auf dieser Tour und so halten wir uns am Wegweiser links und folgen weiter der Markierung. Ein Waldweg und ein steiniger Pfad führt uns weiter. Am Waldrand angekommen sehen wir die ersten Häuser, biegen hier aber nach links ab und ein Wiesenpfad führt uns zum Ort Akorda. Vorbei an der schönen Kirche des Ortes folgen wir nun immer einer kleinen Nebenstraße, die uns zum Dorf Gametxo führt. 

Hier gibt es einen tollen Rastplatz mit schöner Aussicht und deshalb legen wir hier in der Sonne gleich mal eine Pause ein und genießen den Blick hinab aufs Meer. Es geht weiter entlang der Straße und wir treffen auf eine Kreuzung, wo wir nach links abbiegen. Jetzt dauert es nicht mehr lange und wir sehen jede Menge Hotels, die in den Hang gebaut wurden. Der Wanderweg führt direkt daran vorbei und immer weiter bergab. Wir treffen wieder auf die große Straße, an der wir geparkt haben. Davor machen wir aber noch einen Abstecher auf die andere Straßenseite zum Strand und zu einer weiteren Kirche.

Um 16.30 Uhr haben wir es geschafft und sind wieder am CamperVan und machen uns auf die Suche nach einem Rastplatz für die Nacht. Wir sehen nochmals zurück zur Einsiedelei und finden auf der anderen Seite der Bucht am Biosphärenhaus Urdaibai einen Parkplatz. Wir sind ganz alleine als wir gegen 17 Uhr in Busturia ankommen. Heute gibt es zum Abendessen die Reste der letzten beiden Tage :-). Wir haben noch Pizza von gestern und vegane Chorizo von vorgestern. Um 21 Uhr ist Schluss für heute und wir gehen ins Bett.

Morgen steht eines der Highlights der Nordküste auf dem Programm - San Juan de Gaztelugatxe