Tag 17: Auf dem Brez Canal durch die Picos de Europa bei Potes


Rundweg, 5,5 km und 235 Höhenmeter
Markierung: Nr. 27 "gelb/weiß" 

 

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19.11.2024

 

Gestern waren wir noch auf einer coolen Steilküstentour bei San Vincente de la Basquera und sind dann noch ins Landesinnere gefahren. Übernachtet haben wir auf einem Friedhof bei Labacres, wo es auch Braunbären gibt. Nach einer sehr ruhigen Nacht werden wir dann um acht Uhr durch lautes hupen geweckt :-). Der Bäcker ist vorgefahren und wir schlagen bei unserem persönlichen Teigwarendealer auch gleich zu :-). Es gibt 2 Baguettes und 2 Croissants mit Trinkgeld EUR 7 ist echt OK. Bei Park4Night hatten wir schon in den Kommentaren gelesen, dass der Bäcker hier stehen bleibt, wenn Camper da sind. Um 11 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Brez bei Potes in den Picos de Europa. Für die 65 km benötigen wir fast zwei Stunden. Es geht über den Pass Collade de Hoz mit 650 m NHN und durch die Rio Deva Schlucht. Krasse Straßen. Man fühlt sich wie in den Alpen. 

Um 13.15 Uhr erreichen wir den kleinen Ort Brez. Die letzten fünf KM Anfahrt hatten es nochmals ziemlich in sich. Serpentinen auf einer kleinen Sinlgeroad führen hier hinauf. Es gibt es eine sehr kleine Wendeplatte und drei Plätze, an denen man parken kann (Navi: Bo. Brez, 6, 39587 Brez, Cantabria, Spanien). Alternativ gibt es einen guten KM unterhalb noch weitere Plätze. Der komplette Rundweg Nr. 27 Brez-Canal de las Arredondas ist "gelb-weiß" markiert. Es geht einmal durch den kleinen Ort. Hier kann man mit einem Camper nicht annähernd hineinfahren, so eng ist hier alles. An der Kreuzung in Höhe der Kirche beginnt der Rundweg. Wir gehen hier rechts und laufen ihn entgegen dem Uhrzeigersinn. Auf einem Forstweg geht es leicht bergauf. Wir treffen auf einen wilden Hund, der sich aber sofort versteckt und erst als wir vorbei sind, geht auch er von dannen. Sehr wohlerzogen. Über uns kreisen große Vögel und bei genauerem hinsehen entdecken wir, dass es sich um Gänsegeier handelt. WOW - haben wir uns gefreut, diese in natura zu sehen. Tatsächlich ist das in den Picos aber gar nicht so selten. Hier leben 50.000 Gänsegeier Paare. Die mit Abstand größte Population in ganz Europa. Trotzdem haben wir uns sehr gefreut.

Nach 1,4 km erreichen wir ein riesiges Geröllfeld und der Weg führt direkt hindurch. Der Forstweg wird matschiger und die Umgebung wilder. Große uralte Bäume stehen am Wegesrand und ab und an haben wir eine tolle Sicht hinab ins Tal. Es geht wieder ein wenig bergab und auf einmal sehen wir durch den Nebel die verschneiten Berge des Picos de Europa. WOW - sehr cool. 

Weiter geht es und nur ein paar Meter später erreichen wir einen Wegweiser. Hier zweigt ein weiterer Wanderweg ab, der hoch hinaus in die Berge der Picos führt. Wir folgen diesem für knapp 200 Meter, denn von dort hat man den schönsten "Picos de Europa Blick". Die Berge sind zwischen 2.000 m und 2.500 m hoch und komplett mit Schnee bedeckt. Der Nebel zieht durch unser Tal und so sind die Picos mal gut zu sehen und dann wieder ganz mystisch versteckt unter einem Grauschleier. Wir treffen hier auch eine Rangerin, die auf zwei Kollegen wartet, die in die Berge hinaufgewandert sind. Wir quatschen ein wenig mit Händen und Füßen :-) und verabschieden uns wieder von ihr. Sie zeigt uns noch ein Skelett von einer Gams, das von den Gänsegeiern abgenagt wurde und dann geht es auch schon wieder weiter.

Wow, ein super Auftakt für die Picos. Es geht zurück zum Wegweiser und wir folgen wieder dem gelb/weiß markierten Rundweg. Es geht nun noch einmal bergauf und wir erreichen kurz darauf den höchsten Punkt der Tour. Von hier haben wir nochmals einen tollen Blick zurück. Dann erreichen wir wieder das Geröllfeld, allerdings dieses mal knapp 150 Höhenmeter weiter oben. Es geht wieder durch das felsige Gebiet. 

Die nächsten 700 Meter auf einem steinigen Weg sind klasse. Es geht durch felsiges Gelände mit vielen Aussichtpunkten. Danach wandern wir durch eine Bergscharte und der Abstieg beginnt. Richtig steil bergab erreichen wir einen gepflasterten Weg, der nicht minder steil bergab führt. Wir sehen den Ort Brez schon wieder vor uns. Bis dahin steigen wir aber nochmals gute 200 HM bergab. An der Kirche machen wir halt und wollen hinein. Sie ist leider verschlossen, aber auf einmal umkreisen uns fünf Hunde. Auch diese sind wieder sehr wohlerzogen. Neugierig schauen sie uns zu, lassen uns aber unbehelligt von dannen ziehen. Einmal durch den kompletten Ort geht es wieder auf dem bekannten Weg zurück. Um 16 Uhr sind wir wieder am CamperVan angekommen. Eine super Runde mit einem sehr coolen "Blick auf die Picos de Europa".

Für uns geht es wieder zurück zum nächst größeren Ort. Nach 10 Km erreichen wir Potes. Wir brauchen einen Hook-Up (ver- und vor allem entsorgen:-) ) . Also geht es für uns heute auf einen offiziellen Stellplatz. Dieser kostet 12 EUR und man muss sich für den Check-Inn die App PVerde herunterladen. Nach dem Check-Inn dient die App als "Fernbedienung" mit der man die Schranke auf- und zumachen, den Strom einschalten kann und für vieles mehr. Sehr cool. Hat zwar ein paar Minuten gedauert, bis wir das alles verstanden haben, aber dann hat es super funktioniert. Die App PVerde gibt es nur in spanischer Sprache. Es gibt zuerst Kaffee und Kuchen und dann wird geduscht. Heute schauen wir, was wir hier noch alles unternehmen können und planen ein wenig die nächsten Tage. Abends gibt es noch ein Brotzeit und Tee und dann geht es um 22 Uhr ins Bett. 
Morgen schauen wir uns das Bergdorf Potes an und ein Waschtag steht auch wieder an :-).