West Highland Way 5,6         Rowardennan - Ardlui


15.05.2015 von Rowardennan nach Ardlui- 19,5 km, 644 m auf und 397 m ab
(Am Ende des Berichts findet ihr wieder meinen Outdooractive Link mit allen Tourdaten.)

 

Tag 4 auf unserem Weg auf dem WHW führt uns heute von Rowardennan über Inversnaid nach Ardlui. Heute haben wir eine längere Tour vor uns, im Reiseführer wird sie auch als härteste Tour eingestuft, vor allem nach Inversnaid geht es stetig auf Felsenpfaden rauf und runter. Bei Regen kann es dort richtig gefährlich werden. Heute hat es geregnet!

 

Meile 25 - 26:

Nachdem wir heute schon um 7 Uhr gefrühstückt haben, geht es eine Stunde später auch schon los. Der Weg führt uns am Hotel vorbei zum Youth Hostel. Über einen Forstweg geht es weiter. Wir kommen an einer Honesty Box vorbei, wo es Wasser gegen eine Spende gibt. 

Meile 26 - 29:

Kurz darauf würde der Originalweg am Ufer entlang führen, aber hier finden aktuell Bauarbeiten statt. Die Umleitung führt uns einen Hang hinauf. Der Weg ist bis jetzt noch nicht so toll, es geht stetig auf einem breiten Forstweg entlang. Man sieht zwar immer wieder mal von hoch oben auf den Loch Lomond, aber so richtig schön ist es heute noch nicht. Das einzige Aufregende sind die vielen kleinen Wasserfälle, die am Wegesrand nach unten in den Loch Lomond stürzen.

Meile 29:

Am höchsten Punkt der Umleitung finden wir einen kleinen Aussichtsplatz und machen die erste kleine Trinkpause auf einem Stein. Bis jetzt ist die Motivation noch nicht so groß wie die letzten Tage. Na ja, gestern hatten wir tolles Wetter und heute ist es so... BLÖD!!! :-)) Ein paar Meter weiter kommen wir an den Ruinen von Rostan vorbei.

Meile 29 - 33:

Heute sind wieder richtig viele Wanderer unterwegs, ich denke wir haben schon über dreißig Leute getroffen. Bei Caliness wird der Weg wieder besser. Der Weg wird zu einem Uferpfad. Es geht rauf und runter, über Steine und Wurzeln. Teilweise muss man sogar ein wenig klettern, um voran zu kommen. Aufpassen muss man auf jeden Fall, den der Weg in den Loch Lomond ist nicht weit und man ist schneller ausgerutscht als man denkt.

Meile 33:

Die letzten Meilen sind wir fast gelaufen, da es echt Spaß gemacht hat auf dem Weg. Rauf und runter, das ist halt einfach schöner als auf einem breiten Forstweg. Wir erreichen jetzt die Falls of Inversnaid, das sind die größten Wasserfälle entlang des WHW. Die sind echt beeindruckend und vor allem richtig laut.

Meile 33:

Nachdem wir über zwei Brücken die Wasserfälle überquert haben, stehen wir auf einmal wieder in der Zivilisation. Inversnaid ist heute ein Hotel und war früher eine Kaserne. Wir haben Halbzeit auf unserer heutigen Tour, außerdem sind wir ein wenig ausgekühlt und gehen in das Hotel zum Aufwärmen. Das Hotel hat einen separaten Eingang für Wanderer und einen tollen Aufenthaltsraum - den Walker´s Room! Wir holen uns Kaffee, Tee und einen Kuchen und legen eine Pause ein.

Meile 33 - 35:

Jetzt geht es wieder weiter und es kommt der anspruchsvollste Teil der Tour. Über sehr steinige Wege führt uns der Trail auf und ab. Immer am Loch Lomond entlang. Wir kommen auch an Rob Roys Cave vorbei. Dort treffen wir auch auf eine Gruppe junger Amerikaner, die mit riesigen Rucksäcken den Weg gehen. Die werden wir noch öfters treffen. Leider haben sie die Tour nicht geschafft und mussten zwei Tage später abbrechen. Falsche Ausrüstung :-(( Mehr dazu später.

Meile 35:

Die letzten beiden Meilen hatten es richtig in sich. Wir haben ziemlich lange für diesen Abschnitt gebraucht. Laut Wanderbuch ist bei einer Sandbank der anstrengendste Teil vorbei. Kaum dort angekommen, machen wir erstmal eine kleine Pause. Elke hat Haferkekse gebacken und ich habe eine Dose Frühstücksfleisch gefangen und erlegt. :-)) Wir haben am Ufer einen schönen Platz gefunden und machen eine Rast. Das tut gut. Der Weg geht ganz schön auf die Gelenke.

Meile 35 - 37:

Nach der Rast geht es weiter - kurz darauf stellen wir fest, das war die falsche Sandbank und der Weg ist immer noch ziemlich schwierig zu gehen. Über Treppen, Steine und an Abhängen vorbei, rauf und runter geht es immer weiter Richtung Ardlui.

Meile 37 - 38:

Ja, wir haben es geschafft, das ist jetzt die richtige Sandbank. Dafür fängt es nun richtig heftig zu regnen an. Also Regenjacke raus, Rucksack einpacken und weiter geht es. Innerhalb kürzester Zeit werden die Wege richtig schlammig und wir müssen uns durch den Matsch kämpfen. Außerdem ist es nun richtig kalt geworden, die Nässe tut ihr übriges dazu. Über einen weiteren Anstieg kommen wir an Doune Bothy vorbei, eine alte Hütte, die Wanderern als Übernachtungsmöglichkeit dient. Hier oben ist es richtig matschig. Aber da müssen wir durch. Nach Doune Bothy geht es wieder bergab, aber wir haben ja nicht mehr weit.

Meile 38:

Bei Ardleish geht es noch mal mit einem Sprung über einen  Zaun und wir sehen auf der linken Seite am Wasser unser Ziel für heute. Einen 5 Meter hohen Signalpfosten an dem ein oranger Ball befestigt ist. Wir ziehen den Ball nach oben, das ist das Zeichen für die Fähre auf der anderen Seite, uns zu holen. Es klappt keine fünf Minuten später ist das kleine Boot da. Mit zwei Engländern setzen wir über. Es geht ein heftiger Wind, es schüttet und es ist eiskalt. Im Boot sind nur zwei überdachte Sitzplätze, aber wir sind ja alte Kavaliere, deshalb haben die beiden Mädels die trockenen Plätze bekommen. Der Engländer und ich sitzen draußen und erfrieren bei der Überfahrt fast. Gut, das die Fahrt nur ein paar Minuten dauert.

Ankunft in Ardlui:
Es ist 16.30 Uhr als wir auf der anderen Seite angelegt haben. Wir müssen nur noch ein paar Meter bis zu  unserem heutigen Hotel gehen. Das Ardlui Hotel kostet 99 Pfund mit Frühstück. Wir checken ein und ich gehe erst einmal unter die Dusche. Hab ich schon gesagt, das ich total ausgefroren bin. :-)) Das Zimmer ist ziemlich klein, das Bad noch winziger, aber alles sauber und das Wasser in der Dusche ist heiß!!!

Um 18 Uhr gehen wir zum Essen, nach der heißen Dusche ist wieder alles OK. Als Belohnung gibt es für jeden ein 10 OZ Rumpsteak mit Fries und Salat. Dazu für jeden zwei "Belohnungshalbe", die Rechnung lässt sich sehen, 66 Pfund hat alles gekostet. Aber egal, es war richtig gut. Um 19.30 gehen wir auf unser Zimmer, es gibt weder TV noch Internet, also haben wir uns die Fotos der Tour auf der Kamera angeschaut und sind wieder mal ziemlich früh eingeschlafen.
Fazit: Die härteste Tour bis jetzt, ein felsiger Weg und am Ende richtig heftiger Regen von der oben und von der Seite. Trotzdem hat es wieder mal richtig Spaß gemacht.