Zeugenbergrunde

Tag 3: Höhenberg - Buchberg


Etappentour, 12,0 km, 28 HM auf und 163 HM ab

Markierung: Zeugenbergrunde (gelb-rot-gelb)

 

Mehr Infos zur Tour am Ende des Berichts im Outdooractive-Link.


17.07.2019

Heute steht die letzte Etappe auf der Zeugenbergrunde auf dem Programm. Nachdem es gestern doch richtig anstrengend war, haben wir heute nur noch eine kurze Etappe bis zu unserem Ziel in Buchberg. Wir haben in Höhenberg im Gasthof Schönblick übernachtet und auch heute sind wir wieder pünktlich um 8 Uhr beim Frühstück. Danach geht es nochmals auf unser Zimmer und wir genießen nochmals die tolle Aussicht von unserem Balkon. Gegen 9 Uhr brechen wir auf und folgen wieder der Markierung "Zeugenbergrunde". Über die Straße geht es hinaus aus Höhenberg, Richtung Mariahilfberg. Nach einem guten halben Kilometer erreichen wir den Parkplatz und biegen rechts ab (Fußweg zur Kirche). 

Wallfahrtskirche Maria Hilf am Mariahilfberg:

1677 wurden hier drei Kreuze errichtet, 1684 folgte eine kleine Grabkapelle und zwischen 1718 und 1727 wurde dann die Kirche gebaut. Auch hier gab es schon Bauverzögerungen, das ist kein Phänomen der Neuzeit :-). 1841 schlug der Blitz in den Glockenturm und der Dachstuhl brannte aus, aber die Kirche konnte gerettet werden. 1907 erbauten die Karmeliten daneben ein Kloster.  Leider konnten wir, bzw. wollten wir nicht in die Kirche gehen, da gerade ein Rosenkranz stattfand. Aber laut Beschreibung und den gesehen Fotos ist sie wirklich sehenswert. Der Weg führt uns nun über ein paar Stufen hinab zur Mariengrotte. 

Bei der Grotte biegen wir links ab und verlassen den Kreuzweg. Ein schöner Pfad führt durch den ehemaligen Klostergarten. Immer wieder hat man einen schönen Blick zurück auf die Kirche und das Kloster. Wir folgen immer weiter dem Pfad der sich am Hang entlangschlängelt. Es geht immer weiter bergab. Hier schaut der Wald fast wie ein Urwald aus, so wild ist er hier. Das macht wieder richtig Spaß. Das sind genau die Wege, die uns am Besten gefallen. 

Am Waldrand ist es nicht mehr weit und wir erreichen über einen Pfad und einen Feldweg die Ortschaft Lähr. Von hier haben wir eine schöne Sicht zurück auf den Mariahilfberg und auf das kommende Waldgebiet, das wir heute durchqueren. Wir folgen der Straße bis zur Kreuzung, biegen hier nach rechts ab und dann folgen wir dem Radweg nach links. An einer Allee wandern wir nun ein paar Meter entlang, bevor uns der Weg nach rechts auf einen Feldweg und einige Meter später in einen Kiefernwald führt. 

Dieses Waldstück ist nicht groß und so kommen wir nach einiger Zeit an die B8, die wir überqueren und geradeaus weiter wandern. Nun beginnt eines der Highlights des heutigen Tages. Wir sind jetzt im Naturschutzgebiet Binnendünen und Albtrauf. Ein Forstweg führt uns direkt hinein, dann biegen wir nach links und gleich wieder nach rechts ab. 

Wir stehen jetzt mitten zwischen mächtigen und vor allem sehr vielen Kiefern. Der Boden besteht fast nur aus Sand, genauso wie auch der Wanderweg. Mal etwas fester und mal wieder ganz weich wie an einem schönen Sandstrand. Das ist schon beeindruckend. Hier befand sich einst die Ur-Pegnitz und nun gibt es hier seltene Pflanzen, wie den Sand-Thymian oder auch seltene Tiere, wie die Sandschrecke. Auch sind hier sehr viele Trinkwasserbrunnen zu finden. Im leichten auf und ab geht es mal rechts, mal links durch das Naturschutzgebiet. Das ist richtig schön.

Nach ca. 1,5 km erreichen wir eine Bahnlinie und biegen hier nach links ab und folgen dieser nun für einen guten Kilometer. Der Weg ist zwar mittlerweile etwas breiter, aber auch hier gibt es immer wieder diese hier typischen Binnendünen. Am Waldrand erreichen wir die Bahnunterführung und es geht zweimal nach rechts und auf der anderen Seite der Bahnlinie wieder ein paar Meter zurück. 

Beim nächsten Wegweiser biegen wir in das Kapellenholz ab und dann geht es in das Waldgebiet "Im Ursprung". Hier machen wir an einer kleinen Kapelle unsere heutige Pause und genießen die Sicht auf die schöne Lichtung. Auf einem sandigen Waldweg geht es bis zum nächsten Gleis und Straße. Beide überqueren wir und biegen dann nach links und gleich wieder nach rechts ab. Es geht nun durch das Waldgebiet Moos, wieder vorbei an vielen Trinkwasseranlagen. 

Wir biegen einmal nach rechts ab und bei der Trabrennbahn geht es links hinauf auf den Damm am "Alten Kanal". Wir folgen für ein paar Meter dem Damm, bevor es hinab auf den Radweg geht, dem wir nun am Ludwig-Main-Donau-Kanal für die nächsten Kilometer folgen. Die ersten Planungen gehen in das 8. Jahrhundert und auf Karl den Großen zurück. Was aber nicht so funktioniert hat wie geplant. 1836 bis 1843 wurde dieses technische Meisterwerk erbaut und hat den Main und die Donau miteinander verbunden. 172 km lang, 100 Schleusen, 264 zu überwindende Höhenmeter und bis zu 9.000 Arbeiter waren hier tätig. Bereits gegen 1890 wurde aber festgestellt, das sich der Kanalbetrieb nicht mehr lohnt. Die Eisenbahn konnte hier den Güterverkehr einfach günstiger abwickeln. Außerdem waren die Donau- und Mainschiffe zu groß für den Kanal und die extra gebauten Kanalschiffe zu tief für Donau und Main und das Wechseln der Schiffe kostete noch extra Geld. Es gab Pläne für die Verbreiterung, welche aber erst 1960 mit dem Bau des Main-Donau-Kanals umgesetzt wurden. 

Nach ca. 2 km wechseln wir bei der Ölkuchenmühle die Kanalseite und gehen auf der anderen Seite weiter am "Alten Kanal" entlang. Seerosen und Schwäne findet man hier. Die haben sich extra für das Foto so schön hindrapiert :-). 

Nach 500 Metern verlassen wir den Kanal nach rechts und folgen nun einem Waldweg durch einen schönen Mischwald. Im Zickzack geht es durch das Waldgebiet mit dem Namen Wasserstall. Am Waldesrand sehen wir schon unser heutiges Ziel, den Ort Buchberg. Aber erst geht es nochmals durch ein kleines Waldstück und wir verlassen diesen auf einem langen geraden Forstweg. 

Auf der letzten Rastbank unseres Weges machen wir die letzte Pause. Es sind nur noch ein paar hundert Meter, aber die Zeit nehmen wir uns nochmal. Ein wenig Wehmut kommt wieder auf, so wie bei den meisten Mehrtageswanderungen. Aber die Zeugenbergrunde war schön und wir haben wieder ganz viele neue Eindrücke gewonnen. So machen wir uns auf das letzte Teilstück. Es geht hinauf zur Staatstraße, die wir hier überqueren müssen. Genau hier sind wir in die Zeugenbergrunde am 1. Tag eingestiegen. Wir halten uns hier rechts und folgen der Hauptstraße hinein in den Ort Buchberg, wo unser Auto steht. Es ist 13 Uhr als wir losfahren und Richtung Heimat düsen.