Goldsteig N20 und N21

Obergrainet - Dreisesselfelsen


Etappentour am Goldsteig, 22 Kilometer, 619 m bergauf und 364 m bergab

Markierung: Goldsteig (durchgehend und gut markiert)

 

Mehr Details zur Tour am Ende des Berichts im Outdooractive-Link

 

Unsere heutige Tour führt uns vom Bergdorf Obergrainet zum Dreisessel. Wir sind wieder mit zwei Autos unterwegs und parken, einmal auf dem Parkplatz ganz oben auf dem Dreisessel und einmal auf dem Wanderparkplatz in Obergrainet, dieser befindet sich am Ende des Orts. Nachdem wir uns startklar gemacht haben, müssen wir erst einmal drei Euro für den Parkplatz zahlen. Außer uns ist aber niemand hier, aber wir sind ja ehrliche Wanderer und lösen unser Ticket. Dann geht es auch schon los. Über eine kleine Straße kommen wir an einem großen Kreuz, dem Aussichtpunkt von Obergrainet, vorbei. Hier hat man eine tolle Sicht hinab ins Tal.

Hier oben pfeift der Wind ganz schön heftig und außerdem ist es noch April. Handschuhe und Mütze an und dann geht es los. Über Forstwege und Waldwege erreichen wir nach ca. 2 Kilometern die Wallfahrtskirche Kohlstattbrunn.

Wallfahrtskirche Kohlstattbrunn:

Hier befindet sich die Wallfahrtskirche und eine Kapelle. In der Kapelle sollte man sich den Altar mal genauer anschauen (Füße!!!). Ein schöner Platz. Es hat sich hier vor ca. 200 Jahren folgende Begebenheit zugetragen:

 

Ein Jäger war auf dem Weg zur Sonntagsmesse und wie es sich für einen leidenschaftlichen Jäger gehört, hatte er seine Flinte bei sich. Plötzlich entdeckte er einen Hasen, den er sich zum Ziel setzte. Doch bevor er abdrücken konnte, läuteten bereits die Glocken zur Heiligen Messe. Der Jäger war erzürnt darüber, den Hasen nun nicht mehr fangen zu können und verfluchte denselben. Da hielt er auf einmal den Hasen unter dem Arm, doch war er nun kohlschwarz und seine Augen glühten. Da erschrak der Mann fürchterlich, er ließ sich auf die Knie fallen und flehte um Gnade und Vergebung für seine Gotteslästerung. Sogleich verschwand das Höllentier.

Heute erinnert ein Gemälde an die fürchterliche Begegnung, es hängt in der Wallfahrtskapelle und kann dort jeder Zeit besichtigt werden.

(Auszug aus der Homepage vom Bayer. Wald)

Der Goldsteig führt uns weiter - es geht leicht bergauf, auf einem steinigen Waldweg. Oben angekommen geht es nun einen Forstweg für ca. 4 Kilometer weiter. Aktuell finden Waldarbeiten statt und der Weg war gesperrt, da aber gerade Mittagspause war, konnten wir auf dem Goldsteig bleiben. An einer 90 Grad Linkskurve, in Höhe von Duschlberg gibt es eine Rastbank. Hier haben wir erstmal Brotzeit gemacht und die schöne Aussicht genossen. Weiter geht es auf dem Forstweg - Highway!

Wir sehen auf den linken Seite schon einen Bach, bzw. man hört in schon aus der Ferne. Der Osterbachkanal - Mitte des 19. Jahrhundert wurde dieser Kanal zur Trift angelegt. Die Großstadt Wien hatte großen Bedarf an Brennholz und am Fuße des Haidel wurden hier die Bäume über den Triftkanal "verschickt". Eine Infotafel erklärt uns den Kanal. Unser Weg führt uns für ca. 2 Kilometer auf einem Pfad am Kanal entlang.

Nun müssen wir noch kurz über den Bach springen, hier ist ziemlich sumpfig, aber mit ein paar Sprüngen sind wir wieder auf dem Forstweg angekommen. Es geht nun unterhalb des Bramandelbergs vorbei. Kurz nach einer "Bienenhütte" kommen wir an einer Infotafel vorbei. Hier befindet sich wieder ein mystischer Baum auf der Wiese. (einmal Baum umarmen :-) )

Wir kommen an Warntafeln "Wildschutzgebiet" vorbei, die das Betreten verbieten (vom 15.11. bis 30.04). Allerdings führt der Weg an diesem Bereich vorbei und wir können "ohne schlechtes Gewissen" weitergehen. An einer Kreuzung führt ein kleiner Abstecher zum Ursprung der Kalten Moldau. Über den Forstweg geht es nun wieder weiter. Der "Highway" führt uns die nächsten 3 Kilometer durch den Wald.

Nun geht es aus dem Wald hinaus und nach einigen Meter kommen wir auch schon an eine sehr großzügig angelegte Kneippanlage vorbei. Wir haben diese heute aber nur als "Brotzeitstation" genutzt. Zum Kneippen ist es doch noch viel zu kalt. Danach geht es über einer kleinen Weg weiter und wir erreichen eine Hauptstraße. Hier würde es nach links nach Haidmühle gehen. Wir bleiben aber auf dem Goldsteig und überqueren die Straße.

Jetzt beginnt der lange Anstieg auf den Dreisessel. Wir kommen an einem Picknickplatz mit Wasserrad vorbei und nach einigen hundert Meter zweigt der Goldsteig nach rechts zu den Wasserfällen ab. Wer nicht kraxeln möchte, kann auf dem Forstweg bleiben. Wir haben uns aber für die Wasserfälle entschieden. Zuerst geht es aber erstmal über den Bach, wir wollten schon fast nicht hinunter gehen, aber rechts befindet sich eine Brücke und man kommt trockenen Fußes hinüber.

Der Uferpfad am Kreuzbach führt uns am Bach entlang. Auf und ab, Steine und Wurzeln liegen auf dem Weg. Eine schöne Einstimmung auf die tatsächlichen Wasserfälle, außerdem ist der Weg nach den vielen Forstwegen, den "Highways" mal wieder ein wenig anspruchsvoller.

Zu Beginn des Wasserfalls führt nun der Weg über große Felsen nach oben - ein wenig Kraxelei ist hier schon notwendig. Heute war sogar der Weg ein Wasserfall und so kamen wir, ein wenig nass, aber gut oben an. Der Wasserfall ist echt toll und eines der Highlights der heutigen Tour. Trittsicherheit ist hier aber auf jeden Fall erforderlich!!!

Oben angekommen führt uns nun wieder ein felsiger Weg weiter nach oben. Ein paar hundert Meter überqueren wir die Straße hinauf zum Dreisessel. Hier befindet sich der Wanderparkplatz Kreuzbachklause und wir machen hier die letzte Trinkpause vorm Aufstieg. Mittlerweile hat es auch schon zu Regnen begonnen. An der Kreuzbachklause kann man entweder am Goldsteig weiterwandern oder über den Triftweg gehen. Beide Wege treffen kurze Zeit später wieder aufeinander. An der Klause selber befindet sich eigentlich ein kleiner See, aber aktuell ist der Damm defekt.

Der nächste Kilometer führt uns immer näher den Dreisessel hinauf. Am Anfang breiter und dann immer schmaler geht es nach oben. Der Regen wird auch heftiger und der Weg, der schon von der Schneeschmelze recht nass ist, wird immer rutschiger.

 

Rollmannsberg 1.047 m

Bei der 2. Überquerung der Straße zum Dreisessel kommen wir über den Rollmannsberg - leider ohne Gipfelkreuz oder Aussicht. Aber ein Gipfel auf der Liste der Berge im Bayer. Wald. :-)

 

Gletscher am Dreisessel

 

Hier gibt es auch noch den letzten Gletscher im Bayer. Wald - er befindet sich auf dem Anstieg zum Gipfel. :-)
Nein, aber die letzten Schneereste sind noch da.

Der Weg wird nun immer steiniger und vor allem immer mehr Wasser kommt vom Berg herab. Wir "kämpfen" uns durch den Bach nach oben. Am Ende des Waldes geht es dann auch nochmals richtig steil für eine kurze Zeit der Berg hinauf. Wir sehen auch schon von unten das Gipfelkreuz.

Die letzten Meter nach oben werden mit den ersten Blicken zu den drei Sesseln belohnt. Es handelt sich hier um den Dreisesselfelsen. Wir gehen weiter bis zur nächsten Abzweigung verlassen hier den Goldsteig und machen einen Abstecher zum Gipfel - dem Hochstein. (hin und zurück ca. 600 Meter). Davor machen wir aber noch ganz viele Fotos vom Dreisesselfelsen. Das Schönste: Wir sind heute bei schlechtem Wetter unterwegs und es ist auch schon abends, d. h. wir sind die EINZIGEN am Gipfel!!!

Gleich neben dem Gipfel befindet sich auch noch die Kapelle zur Erinnerung an den Bischof Nepomuk.

Aber jetzt - rauf auf den Gipfel - der Hochstein ist 1.333 Meter hoch. Über eine Steintreppe mit Geländer geht es zum Gipfelkreuz und die obligatorische "Gipfelwurst" :-). Ein tolle Sicht hat man von hier und wie gesagt, heute waren wir die einzigen am Gipfel, was nicht so oft vorkommt, da man mit dem Auto sehr weit nach oben fahren kann und deshalb eigentlich immer recht viel los ist. Wir genießen die Ruhe!!! Ein toller Platz.

Mittlerweile zieht der Nebel auf und nach einigen Minuten ist der Gipfel ganz darin verhüllt. Wir machen uns wieder auf den Weg. Es geht wieder zurück zum Goldsteig und ein breiter Weg führt uns zum Dreisesselhaus.

Nun ist es nicht mehr weit. Wir gehen auf der kleinen Straße den Berg hinunter, gleich daneben ist die tschechische Grenze. Der Goldsteig biegt hier nach links ab. Wir bleiben aber auf der Straße und erreichen ca. 300 Meter weiter den Parkplatz am Dreisessel, wo unser zweites Auto auf uns wartet.

Fazit:

Wieder eine tolle Goldsteigwanderung, vor allem am Ende an der Wasserfällen und am Dreisessel ein Highlight.

 

Viel Spaß beim Nachwandern!!!

 

Mehr Infos zur Tour im nachstehenden Outdooractivelink!