Lohberg - Osserpfad - Großer Osser


Rundweg, 10,3 km und 649 HM

Markierung: durchgängig Lo1 (Lohberg1), Abstecher zum Kleinen Arber bei der Künischen Kapelle sehr gut beschildert

 

Mehr Infos im Outdooractive Link am Ende des Berichts.


09.11.2018

Heute soll es auf den Großen Osser gehen. Dieses Mal beginnt die Tour in Lohberg, besser gesagt am Osserparkplatz in Oberlohberg (Navi: Lärchenweg, 93470 Lohberg, dann den Schildern zum Parkplatz folgen). Das Wetter ist heute so lala, kalt und sehr neblig, bin gespannt wie das Wetter am Gipfel ist. Ich folge heute durchgängig der Markierung Lo1 (steht für Lohberg 1). Der erste Teil bis zum Gipfel ist auch gleichzeitig mit dem blauen Goldsteig S markiert. 

Bis zum Gipfel sind es zwar nur 3,4 km, aber es liegen knapp 600 HM vor mir und der Aufstieg auf dem Osserpfad beginnt sofort am Parkplatz. Aber der Weg ist klasse, bis zum Großen Osser geht es nur auf wurzeligen und steinigen Pfaden den Berg hinauf. Das macht richtig Spaß, allerdings ist es weiterhin sehr neblig.

Nach knapp 1,5 km erreiche ich einen breiten Forstweg. Hier geht es nach rechts und nach ein paar Meter wieder nach links auf einen Pfad. Es geht immer weiter bergauf, richtig anstrengend, aber das macht Spaß. Ein wenig "auspowern" darf schon sein. Ab und zu kommt man an eine baumfreie Stelle, aber leider ohne Fernsicht - immer noch Nebel :-(. 

Nach einem weiteren Kilometer kommt man an das Ende eines Forstweges. Hier hat man das erste Mal eine schöne Sicht auf den Kleinen Osser. Ich bin jetzt auf 1.100 NHN, d.h. die ersten 400 HM sind geschafft :-), aber 200 HM liegen noch vor mir. Der Weg wird noch steiniger. Der Osserpfad erweist seinem Namen alle Ehre. Es wird immer steiler und es geht über Steinstufen immer am Hang entlang.

Nach einiger Zeit ist auf der rechten Seite ein Holzschild mit dem Hinweis "Svaroh". Hier würde es auf den Doppelgipfel Svaroh/Zwercheck gehen. Ich gehe ein paar Meter den Weg entlang und schaue mir den Grenzpfad an. Wow, das wird eine meiner nächsten Touren. Vom Zwercheck zum Großen Osser. Die Tour ist notiert :-). Vielleicht klappt es noch in 2018? Dann geht es wieder zurück auf den Lo1 und weiter dem Osserpfad entlang. 

Es geht immer weiter den Berg hinauf. Der Pfad wird immer steiler, viele Steinstufen und Wurzeln müssen "erklommen" werden. Aber es finden sich immer wieder tolle Stellen, von wo man eine schöne Sicht auf das Tal hat. Unten hängt der Nebel und oben scheint die Sonne durch die Wolken. JAAAA, es hat sich gelohnt, heute loszugehen. Der Hang wird immer steiler und immer mehr Felsen sind zu sehen. 

Knapp 200 Meter bevor ich den Gipfel erreiche, kommt sogar eine Stelle, die mit einem Drahtseil versichert ist. Ein ca. 1 Meter breiter steiniger Pfad führt um einen Felsen herum. Auf der linken Seite geht es ganz schön runter. Aber mit ein wenig Trittsicherheit sollte das kein Problem sein. Auch jemand mit Höhenangst sollte den gut 20 Meter langen Abschnitt schaffen, da der Weg breit genug ist und ein Drahtseil zum Festhalten vorhanden ist. Natürlich hat man von hier auch wieder eine schöne Sicht. In der Ferne kann man den Großen Arber erkennen. Alle Berge unter 1.100 HM sind allerdings heute nicht zu sehen. 

Jetzt bin ich auf dem Gebirgskamm angekommen. Bevor ich die letzten paar Meter zum Gipfel gehe, mache ich noch ein paar Fotos. Durch den Nebel scheint es, als ob im Nebelmeer nur ein paar Inseln zu sehen sind. Echt cool. 

Die letzten paar Meter hinauf zum Gipfel geht es nochmals über viele Felsen und über eine Steintreppe erreicht man den Gipfel des Großen Osser (1.293 HM). Das Osserschutzhaus hat seit letzter Woche geschlossen (Winterurlaub). Es geht hinauf auf den Gipfel und das Beste, neben der absoluten TOP-Fernsicht, ich bin ganz alleine da und habe den ganzen Gipfel für mich. Ich genieße die Ausblicke und mache unzählige Fotos. Der Großer Osser ist einer meiner Lieblingsberge im Bayerischen Wald. Vom Parkplatz bis hierher habe ich inklusive vieler Foto - und "Lufthol"-pauen :-) 75 Minuten gebraucht. Heute ist es einfach nur WOW. 

Nach unzähligen Fotos (ich hab wirklich nur ein paar online gestellt :-) ) geht es wieder nach unten. Steinstufen bringen mich zur Bergwachthütte und zum Hubschrauberlandeplatz. Ab hier geht es für ein paar Meter auf einem Forstweg bergab. Unten angekommen sehen wir auch schon den nächsten Wegweiser. Der Lo1 führt nach links wieder den Berg hinab. Ich möchte aber noch zum Kleinen Osser und gehe geradeaus auf dem La3 weiter. 

Bis zum Gipfel sind es nur 300 Meter. Es geht an der schönen Künischen Kapelle vorbei und dann beginnt wieder ein schöner steiniger und vor allem wurzeliger Pfad hinauf zum 2. Gipfel des Tages. Kurz vorm Erreichen des Gipfels hat man eine schöne Sicht hinunter auf die Osserwiese. Da will ich eigentlich danach noch runter und dann wieder zurück zur Künischen Kapelle. 

Die letzten Meter hinauf zum Gipfel sind sehr steinig. Ich lasse meine Trekkingstöcke liegen und klettere die letzten Meter hinauf zum Gipfel des Kleinen Osser mit seinen 1.266 NHN. Eine schöne Kraxelei. Oben werde ich wieder mit schönen Aussichten auf die komplette Umgebung (inkl. eines Blicks zurück auf den Großen Osser) belohnt. Am Gipfelkreuz gibt es eine Gipfelbuch, in dem man sich eintragen kann. Danach geht es wieder zurück zum Wegweiser, der zur Osserwiese weist. 

Gerade war die Osserwiese noch so richtig schön in der Sonne und jetzt klettert der Nebel immer weiter hinauf. Man kann richtig zusehen wie sie im Nebelmeer versinkt. Also umentschieden, ich gehe auf dem gleichen Weg zurück zur Künischen Kapelle, wo ich wieder auf meinen Rundweg Lo1 treffe. Die Osserwiese habe ich schon ein paar Mal "erwandert" und demnächst sicherlich wieder :-). 

Ab jetzt geht es die nächsten Kilometer nur noch bergab. Anfangs recht steil und über viele Felsen und Wurzeln. Ich kann durch die Bäume aber immer noch die Sonne sehen. Es scheint als sei der Nebel nur über die Osserwiese gewandert. Übrigens sind die Wege sehr gut ausgeschildert. Ein dickes Lob für die Beteiligten. Klasse Job!!!

Am Wegweiser am Osserwald ist es aber dann wieder vorbei. Ich bin wieder in der Nebelsuppe und gehe immer weiter den Berg hinab. Die großen Felsen sind jetzt nicht mehr am Pfad, dafür viele kleine Geröllsteine. Aber es macht richtig Spaß. Teilweise bin ich am Laufen, heute geht es richtig gut und die Tour macht einfach richtig SPASS!!! Beim nächsten Wegweiser aufpassen. Hier geht es nach links weiter, immer dem Lo1 folgend. 

Der nächste Wegweiser führt uns in Richtung Silbersbach. Nun ist der große Teil des Abstiegs geschafft. Es geht sanft bergab auf einem Forstweg weiter. Kurz vor Silbersbach geht es nach links weiter. Wir sind weiter auf dem Lo1 unterwegs, der ab hier auf mit dem "Gläsernen Steig" markiert ist. Ein Waldweg führt uns  Richtung Eggersberg. Ein paar hundert Meter vor der Ortschaft wird der Weg wieder zu einem Pfad und es geht über eine kleine Holzbrücke und dann über eine Treppe eine Anöhe hinauf. Ein Wiesenpfad bringt mich zu einem Baum, der unbedingt berührt werden will :-). Kurze Zeit später erreiche ich Eggersberg.

Nachdem ich Eggersberg durchquert habe, geht es auf einem breitem Waldweg weiter. Über eine schöne überdachte Holzbrücke geht es über einen Bach und dann kommt wieder ein kleiner Anstieg. Am Ende des Waldes folgen wir dem Wegweiser nach links und ich sehe, das es nur noch 600 Meter bis zum Osserparkplatz sind. Auf einer Nebenstraße geht es oberhalb von Oberlohberg weiter und dann habe ich es auch für heute schon geschafft. Ich stehe wieder am Osserparkplatz bei meinem Auto. Top Tour bei Nebel im Tal und Sonne am Gipfel. Das hat heute mal wieder richtig Spaß gemacht. Netto war ich heute nicht ganz drei Stunden unterwegs (ich war aber recht flott unterwegs). Ich denke bei normalen Tempo ist die Tour auf 3 1/2 - 4 Stunden zu schaffen.  

Fazit:

TOP Tour mit zwei Gipfeln und einem richtig schönen, wurzeligen und steinigen Pfad (80 % Pfade, der Rest Waldwege und nur ein ganz kurzer Abschnitt Teer). Genauso sollte ein Wanderweg sein. Klasse.

 

UNBEDINGT nachwandern!!!