Rundweg, 11,1 km und 497 Höhenmeter
Markierung: Auerhahn
(ein Teil der Tour verläuft auch über den Goldsteig Wanderweg)
Mehr Infos zur Tour am Ende des Berichts.
01.12.2019
Der erste Schnee liegt auf den Bergen des Bayerischen Waldes und wir wollen heute hinauf auf den Großen Rachel. Startpunkt unserer Tour ist der Wanderparkplatz Gfäll (Navi: Schwarzachstr., 94518 Spiegelau). Achtung: In den Sommermonaten darf der Parkplatz nur bis 8 Uhr angefahren werden, ab da ist die Zufahrt nur mit dem Igelbus ab Spiegelau möglich. Im Winter ist die Anfahrt ganztags erlaubt. Ach ja, wir haben bei Schnee immer unsere "Grödel" mit dabei, da es immer wieder mal glatt sein kann. Gleich am Wanderparkplatz Gfäll (950 m NHN) befindet sich eine Infotafel und wir folgen heute der kompletten Tour der Markierung "Auerhahn". Wir wollen heute zuerst Richtung Rachelsee, also geht es recht flach auf einem Forstweg entlang. Der Wald ist schon richtig schön eingeschneit und die Sonne blitzt auch immer wieder hinter den Wolken hervor. Nach einem Kilometer wird der Weg schmaler und wir laufen über einen schönen Waldpfad. Nach 1,6 Kilometer erreichen wir die Schutzhütte Feistenberg (980 m NHN). Bis jetzt hatten wir kaum Höhenmeter und wir sind mittlerweile auf "Betriebstemperatur" :-).
Nun folgt ein richtig schöner Abschnitt. Über einen sehr steinigen Pfad geht es am Hang entlang. Einen guten Kilometer ist dieser Abschnitt lang. Es müssen einige kleine Bäche überquert werden und auch viele Wurzeln sind am Weg. Das macht richtig Spaß. So geht es immer auf dem Waldpfad entlang bis zum nächsten Wegweiser.
Hier halten wir uns links und folgen einem breiten Forstweg. Unterwegs kommen wir auch an einem "Schneemessstab" :-) vorbei. Na ja, so viel Schnee ist es doch noch nicht. Ein paar Meter weiter erreichen wir die Brücke über den Seebach, der vom Rachelsee gespeist wird. Wir sind nun am Roßstall (993 m NHN) angekommen.
Wir folgen weiter der Markierung "Auerhahn" und dem Seebach, der uns nun fast 100 Höhenmeter nach oben führt. Am Weg tauchen immer wieder große Eisplatten auf, die wir aber am Rand entlang leicht umgehen können. Zwei Infotafeln über die Eiszeit und den Urwald erklären uns einiges über die Geschichte der Landschaft und die Entstehung des Rachelsees. Nach einem Kilometer erreichen wir wieder einen Wegweiser, von dem wir auch schon den ersten Blick hinauf auf den Großen Rachel (1.453 m NHN) haben.
Vom Wegweiser aus machen wir nun einen Abstecher zum Rachelsee (1.071 m NHN). Erst die letzten Tage hat CNN diesen als einen der schönsten 20 Orte der Welt gekürt. Der Gletschersee ist richtig klasse und der "Rachelschneemann" begrüßt uns bereits. Der See ist auch schon fast komplett zugefroren. Von hier sehen wir bereits den Gipfel des Großen Rachel, die Seewand und zu unserer rechten die Rachelkapelle, unser nächstes Ziel. Der Rachelsee ist 5,7 ha groß, bis zu 13,5 m tief und aufgrund natürlicher Bodenversauerung sehr arm an Wassertieren. Der See wurde bereits 1835 zur Trift genutzt. Der Rachelsee ist richtig traumhaft, auch ohne Sonnenschein, ein ganz besonderer Platz.
Nun geht es wieder zurück zum Wegweiser, wo wir uns links halten und einem Kanal folgen. Nach ein paar Metern treffen wir auf den Goldsteig, der hier parallel mit dem Auerhahn verläuft. Dieser Abschnitt wird auch Kapellensteig genannt. Gleich am Wegweiser befindet sich auch ein Schild "Beschwerlicher Aufsteig, nur mit festem Schuhwerk begehbar" und das ist auch ernst gemeint. Der nächste Kilometer sind sehr steinig und steil. Heute ist es zusätzlich auch noch recht eisig auf dem Weg. So geht es nun gut 1,5 Kilometer und 140 Höhenmeter nach oben, bis wir auf einen Wegweiser stoßen, der uns zur Rachelkapelle führt.
Über einen schmalen und steinigen Pfad mit Blick hinab auf den Rachelsee erreichen wir die wunderschöne Rachelkapelle (1.212 m NHN). Der Ausblick von hier ist der Hammer. Über eine Steintreppe geht es hinab zum Felsen auf dem die Kapelle erbaut worden ist. Der Abschnitt ist so eisig, das jetzt die Grödel "aufziehen". In der Kapelle befindet sich ein Fenster, ein Foto hinab auf den Rachelsee ist einfach ein Klassiker. Wir bleiben einige Zeit und genießen die Aussicht uns Ruhe. Bis jetzt haben wir nun sechs weitere Wanderer getroffen und im Moment sind wir sogar ganz alleine hier.
Von der Kapelle aus führt ein steiler Pfad wieder hinauf zum Wanderweg "Auherhahn", bzw. "Goldsteig", dem wir nun nach links folgen. Es geht immer bergauf Richtung Großer Rachel. Immer wieder findet man aber schöne Aussichtspunkte mit schönem Blick bis in die Alpen und hinab zum Rachelsee. Bis zum Gipfel liegen noch 1,5 km und 230 Höhenmeter vor uns. Hier oben liegt auch schon einiges an Schnee und es ist weiter recht eisig, so dass wir unsere Grödel sogar bis zum Ende der Tour dran lassen.
Kurz vorm Gipfel hat man wieder ein tolle Fernsicht auf den Großen Arber, den Polednik und nach einiger Zeit auch auf den Lusen, der hinter dem Rachelsee erscheint. Der Weg wird nun steiler und die letzten Höhenmeter haben es nochmals in sich. Es macht aber richtig Spaß, denn es gibt neben der schönen Fernsicht immer wieder was zu entdecken. Seien es die Wurzeln der umgestürzten Bäume oder auch die Lichtstimmungen. Wir sehen nun auch schon das Gipfelkreuz.
Nach knapp 8 Kilometern haben wir nun auch den zweithöchsten Gipfel des Bayerischen Wald erreicht - den Großen Rachel (1.453 m NHN). Hier gibt es ein Gipfelkreuz und man hat ein schöne Sicht auf den Großen Arber und die 12-Tausender-Tour. Auf dem Gipfelgrat kann man ein wenig entlang kraxeln.
Auf der anderen Seite des Rachels geht es nun richtig steil bergab. Steinstufen führen uns hinab zum Waldschmidthaus. Knapp 100 Höhenmeter sind es hinunter. Die Grödel sind hier auch wieder richtig gut. Es ist zwar nicht eisig, aber der Schnee ist hier schon richtig zusammengetreten, so dass es recht rutschig wäre. Für uns aber kein Problem. Beim Abstieg hat man auch wieder eine grandiose Fernsicht und einen richtig schönen Blick auf das Waldschmidthaus.
Wir haben das Waldschmidthaus (1.360 m NHN) erreicht und machen hier auf den Sitzbänken Brotzeit. Heut hat es geschlossen, was wir aber davor schon wußten und uns deshalb einen Kaffee und was Süßes mitgenommen haben. Wir bleiben aber nur einige Minuten sitzen, denn die Bänke sind richtig vereist und es weht jetzt auch ein kalter Wind. Auch hier ist fast nix los, wir treffen nur eine Wanderin, mit der wir uns kurz unterhalten. Danach beginnt der Abstieg. Über einen Schotterweg führt uns die Markierung Auerhahn hinab zum Wanderparkplatz Gfäll. Drei Kilometer und gute 400 Höhenmeter liegen vor uns, das geht ganz schön auf die Knochen :-). Wir sind abwärts recht zügig unterwegs und erreichen nach knapp vier Stunden wieder unser Ziel.
Die Tour ist der Hammer! Rachelsee, Rachelkapelle, Großer Rachel und das Waldschmidthaus und das auf richtig schönen Wegen. Die Runde sollte man auf jeden Fall mal gegangen sein. Traumhaft!!! Sogar wenn die Sonne nicht scheint :-) macht es Spaß!
Mein beiden Wanderführer:
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Viel Spaß dabei!
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