Reschbachklause - Siebensteinkopf


Rundweg, 9,3 km und 282 Höhenmeter

Markierung: Finsterau - Alten Klause Markierung "Birkhuhn", ab da bis zum Grenzübergang Bucina Markierung "Hauptwanderweg" und von dort bis nach Finsterau Markierung "Via Nova, bzw, Goldsteig blau".

 

Mehr Infos zur Tour am Ende des Berichts. 


28.12.2019

 

Wir sind nun schon den zweiten Tag im Nationalpark unterwegs und wollen heute auf den Siebensteinkopf, den wir letztes Jahr auf unserer Tschechienreise schon kennengelernt haben. Es geht von Finsterau zur Alten Klause, Reschbachklause, Siebensteinkopf, Teufelsbachklause und über das Finsterauer Filz zurück. Wir parken unser Auto am Wanderparkplatz Wistlberg (Navi: Buchwaldstr, 94151 Mauth-Finsterau). Der Platz ist leicht zu finden. Einfach durch Finsterau fahren und am Ende der Straße ist der Parkplatz. Wir folgen zu Beginn der Tour der Markierung "Birkhuhn" auf dem Forstweg "Zametzersteig". Es geht nun 1,1 km und 50 Höhenmeter bergab durch einen dunklen Nadelwald. 

Dort treffen wir auf einen Wegweiser, der uns nach rechts auf einen Pfad weist. Dieser Abschnitt ist richtig klasse zu gehen. Hier liegt bereits deutlich mehr Schnee als tags zuvor am Großen Falkenstein. Der Weg ist aber schon gut ausgetreten, so dass es mit den Wanderschuhen kein Problem ist durch den Schnee zu laufen. Unser erstes kleines Winterwonderland für heute :-). 

Nach 400 Metern treffen wir auf die Alte Klause. Bis 1848 war diese hölzerne Klause für das Aufstauen des Reschbach zuständig. Erst danach entstand die bekanntere Reschbachklause. Danach folgen wir dem Reschbach und der Markierung "Hauptwanderweg" immer bergauf. Bis zur Reschbachklause sind es nun 1,3 km und gute 100 Höhenmeter. Dieser Abschnitt war auch wieder richtig top. Je weiter wir nach oben wandern, um so höher werden die Schneefelder. Gut, das hier schon eine Spur gezogen wurde, sonst wäre es richtig anstrengend, diesen Weg zu gehen. Die Schneeschuhe haben wir zwar dabei, aber im Auto :-). Nach einem guten Kilometer treffen wir auf eine Brücke, wo vom Reschbach ein Teil des Wasser über den Schwellgraben zur Taufelsbachklause geleitet wird. 1820 wurde dieser 2,8 km lange Graben installiert. Schon Wahnsinn, was hier vor langer Zeit schon alles entstanden ist. 

Über ein Brücke erreichen wir die Reschbachklause. Sie ist die größte Klause im ganzen Nationalpark Bayerischer Wald. Sie wurde 1860 erbaut und die Staumauer ist 36 Meter breit. Der Reschbach wird zu einem See mit 215 Meter Länge und einer Tiefe bis zu 5 Metern aufgestaut.  Mit dem Wasser des Stausees wurde das Holz getrifftet, welches dann nach Passau und Wien gebracht wurde. 1950 war aber mit dem Triften Schluss. Nun kümmert sich der Nationalpark um den Erhalt der Klause. 

Auf der anderen Seite der Klause geht es nun nach links den Berg hinauf. Wir folgen weiter der Markierung "Hauptwanderweg". Wir wandern nun immer sanft bergauf, vorbei an vielen Fichten Richtung deutsch-tschechischer Grenze. Von hier oben hat man schöne Blick auf den Lusen und die Berge auf der tschechischen Seite. Nach 800 Metern erreichen wir auch schon die Landesgrenze, der wir nun für 100 Meter folgen. 

Am nächsten Wegweiser halten wir uns rechts und es geht hinauf auf den Siebensteinkopf. Der Gipfel selbst liegt auf der rechten Seite und wir umrunden ihn nur. Der Pfad führt richtig steil den Berg hinauf. Immer wieder gibt es Schneeverwehungen, wo wir durch hüfthohen Schnee stapfen müssen. Das ganz gleicht schon fast ein wenig "Alaska", also Alaska light :-). Das macht richtig Spaß. Von der Grenze bis zum Gipfelkreuz liegen noch 400 Meter vor uns.  

Wir haben den Siebensteinkopf mit 1.263 m NHN erreicht. Sieben Felsen unterhalb des Gipfels geben dem Berg seinen Namen. Wie gesagt, waren wir hier schon im Sommer 2018 da und genau wie damals, ist es auch heute wieder richtig mystisch. Übrigens haben wir bis jetzt noch keinen anderen Wanderer getroffen und waren ganz alleine unterwegs. Auch der Gipfel gehört uns nun für diesen Momant ganz alleine. Wir genießen die Atmosphäre und die Aussicht. Nach einigen Minuten machen wir uns wieder auf den Weg, denn es ist heute bitterkalt (ca. 8-10 Grad minus).

Hinter dem Gipfelkreuz geht es über einen schmalen Pfad wieder den Berg hinab. Im Sommer waren hier Stufen, Steine und Wurzeln, jetzt ist es ein schöner Winterpfad der uns hinabführt. Teils richtig steil, mal wieder flacher führen uns Serpentinen weiter bergab. Beim Abstieg hat man wieder schöne Fernsichten hinüber nach Tschechien. Nach 500 Metern erreichen wir den nächsten Wegweiser. 

Hier halten wir uns wieder links und folgen weiter der Markierung "Hautpwanderweg". Über eine offene Fläche führt uns der Pfad weiter. Leider ist er mittlerweile schon recht zugeweht, so dass es nun ein wenig anstrengender wird zu laufen. Aber das Stück ist nicht lange und wir erreichen nach 600 Metern eine Straße, wo wir links abbiegen und hinab zum Grenzübergang Bucina (auch Landesgrenze Teufelshänge genannt) wandern. Dort legen wir in der Schutzhütte erst einmal eine Pause ein. Es gibt Haferkekse und Gummibärchen. Hier ist mächtig was los. Viele Langläufer drehen hier ihre grenzüberschreitenden Runden. Eine "Eiserner Vorhang" erinnert an vergangene Zeiten. 

Gleich neben dem "Eisernen Vorhang" führt uns der Weg weiter. Wir folgen nun der Markierung Via Nova, welche gleichzeitig auch mit dem blauen Goldsteigsymbol markiert ist bis zum Ende der Tour. Jetzt im Winter ist hier eine Langlaufloipe der wir nun folgen. Wir gehen auf der äußersten Seite um die Loipe nicht zu zerstören. Viele Langläufer kommen uns entgegen, die alle richtig freundlich sind. Einer von Ihnen hat sogar eine "Hilfsmotor" dabei :-). Sein Hund Bobby zieht ihn hinter sich her. Wie nennt man sowas? "Außenbordhund" :-). Auf jeden Fall waren beide sehr gut drauf und es hat sich ein kleines nettes Gespräch entwickelt, bis dem Bobby langweilig wurde und er sein Herrchen weitergezogen hat :-).  Wir folgen den Loipe für ca. 600 Meter. 

Am nächsten Wegweiser müssen wir nach links auf einen Pfad abbiegen. Dieser führt am Teufelsbach den Hang hinab. Unten angekommen stehen wir vor der dritten Klause des Tages. Teufelsbachklause ist ihr Name und sie 1820 aus Holz erbaut und 1842 mit Granitsteinen befestigt worden. Hier mündet auch der Schwellgraben nach 2,7 km in die Klause, den wir kurz vor der Reschbachklause gesehen haben. Dieser Graben wurde gebaut um die Teufelsbachklause schneller mit Wasser zu füllen. 

An der Teufelsbachklause halten wir uns rechts und folgen nun einem wilden Pfad am Schwellgraben entlang. Der Weg ist schon ein wenig zugewachsen, aber für einen Wanderer kein Problem. Unterwegs sind uns dann auf dem Pfad zwei Langläufer entgegengekommen, die sich mühsam über Stock und Stein am Wasser entlang gearbeitet haben. Nach 600 Metern erreichen wir wieder einen Forstweg. 

Am Forstweg halten wir uns rechts und ein paar Meter später an einer Kreuzung wieder links. 300 Meter später biegen wir wieder nach rechts ab und es geht noch einmal bergauf. Wir umrunden hier den Sandberg. Am höchsten Punkt weist uns ein Wegweiser wieder nach links. 

Über einen Pfad erreichen wir das Finsterauer Filz. Vorbei an vielen kleinen Birken kommen wir an einer Infotafel über das Filz vorbei. Das Hochmoor Finsterauer Filz auf 1.065 m NHN speist sich nur aus Regenwasser und deshalb leben hier auch nur hochspezialisierte Tiere wie der Sonnentau und Torfmoose. In der Vergangenheit wurden solche Moore trockengelegt und den Torf zu ernten. Nun geht man aber wieder einen anderen und vor allem richtigen Weg und rekultiviert diese schöne Natur. Ablaufgräben werden geschlossen, damit das Moor sich wieder neu entwickeln kann. 

Nach dem Moor erreichen wir ein kleines Waldstück und kurz darauf auch schon wieder einen Forstweg, wo wir nach rechts und an der Straße wieder nach links abbiegen. Wir sind jetzt sozusagen schon wieder im Endspurt zu unserem Startpunkt. Waren wir auf der gesamten Tour so gut wie alleine unterwegs, wimmelt es hier nur so von Menschen. Wir geben Gas und erreichen nach einem halben Kilometer wieder den Wanderparkplatz Wistlberg.

Eine richtig schöne Runde vorbei an drei Klausen, dem Siebensteinkopf und dem Finsterauer Filz. Glaube, die werden wir auch nochmals im Sommer machen. Die Tour lohnt sich!