Tag 12: Floro - westl. Stadt Norwegens, Tour aufs Solheimfjell und Brudesloret


Rundweg, 6,0 km und 290 Höhenmeter

Markierung: rotes "T" und Wegweiser

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Track der Tour
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Landkarte der Tour
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16.08.2022

 

Wir haben im Skigebiet Breimsbygda übernachtet und wollen heute eine Wanderung bei der westlichsten Stadt Norwegens auf einer Halbinsel machen. 
Nach einer regnerischen Nacht stehen wir um 8 Uhr auf und nach dem Frühstück brechen wir um 10 Uhr auf. Bis zu unserem Ziel sind es 126 km, für die wir gut 2 Stunden brauchen werden. Vom Skigebiet aus geht es über die Reichsstraße 60 über Serpentinen hinab nach Byrkjelo, wo wir nach links abbiegen und nun der Europastraße E39 folgen. Es geht über eine weitere Hochebene und bei Skei erreichen wir den Jolstravatnet (See), dem wir an seiner Nordseite folgen. In Forde wechseln wir auf die Europastraße E5, die uns nach Naustdal bringt. Dort geht es wieder durch einen ewig langen Tunnel, hinauf auf eine weitere Hochebene. Auf der anderen Seite ist es nicht mehr weit bis zum Eikefjord, dem wir nun bis zum Ende der E5 in Floro folgen. Floro ist auch die westlichste Start Norwegens. Dort gibt es am Hafen einen Stellplatz. Na ja, er wäre OK für die Nacht. Wir entsorgen noch schnell und dann geht es wieder ein paar KM zurück bis kurz vor Brandsoy. Dort befindet sich ein Wanderparkplatz und der Start unserer heutigen Wanderung (Navi: Brandsoy, 6900 Floro). Es ist jetzt bereits 13 Uhr als wir mit der Tour starten. Das Wetter ist top, bewölkt, aber trocken und recht warm. 

Direkt am Wanderparkplatz gibt es auch eine Wanderkarte, die wir erst einmal sicherheitshalber fotografieren. Vom Parkplatz aus führt eine kleine Straße bergauf in den Wald, dieser folgen wir. Der Weg ist mit einem roten "T" markiert und unterwegs trifft man immer wieder auf Wegweiser, die einem die Richtung weisen. Nach 200 Metern biegen wir nach rechts auf einen geschotterten Pfad ein und es geht gleich richtig steil bergauf. Nach einiger Zeit wird aus dem geschotterten Pfad ein felsiger und wurzeliger Pfad. Danach geht es auch wieder für kurze Zeit bergab und wir queren einen kleinen Bach. 

Über Steinstufen geht es aber auch schon gleich wieder bergauf. Verlaufen kann man sich hier nicht, denn es gibt nur diesen einen Pfad. Es geht nun durch eine kleine Moorlandschaft und dann wird es richtig steil. Ein Serpentinenpfad führt uns den Berg hinauf. Wir kommen heute ganz schön ins Schwitzen, denn es ist richtig schwül. Immer weiter bergauf, erreichen wir auch schon bald eine erste freie Fläche, von wo wir einen tollen Blick auf die Umgebung und auf Brandsoy haben. Tolle Tour!!!

Wir folgen weiter dem Pfad, der uns immer weiter nach oben bringt. Steinig und wurzelig ist der Weg, aber wir haben fast überall eine schöne Sicht hinab ins Tal. Oben angekommen führt uns der Weg entlang des Gipfelgrats. Auf einmal ist der Weg auch wieder geschottert und führt uns leicht bergauf von einem Aussichtspunkt zum nächsten. 

Wir sind jetzt auf dem höchsten Punkt des Berges Brandsoyasen angekommen. Kurz nach einer Linkskurve erreichen wir eine Rastbank und haben nun auch eine Sicht auf die andere Seite des Berges. Floro mit seinem großen Hafen ist von hier gut zu erkennen. 

...und es geht weiter. Der Pfad wird wieder wilder und wir wandern rauf und runter. Nach ein paar hundert Metern erreichen wir ein Hochmoor mit einem tollen Moorsee. Wir biegen hier links ab und gehen über die Brücke. Nun ist es nicht mehr weit und wir treffen nach einem kurzen, aber heftigen Anstieg auf eine kleine Versorgungsstraße.

Wir folgen nun der kleinen Straße nach rechts, hinauf zum Sendeturm. Es sind gut 200 Meter und schon sind wir da. Rechts am Sendeturm führt ein Bohlenweg um ihn herum. Diesem folgen wir und erreichen einen besonderen Rastplatz. 

Wir haben den Gipfel des Solheimfjell (293 m NHN) erreicht. Neben einer fantastischen Aussicht auf das Meer, den Fjord und auf Floro, gibt es hier oben noch einen tollen Rastplatz. Wir machen zig Fotos und setzen uns ein wenig und genießen den tollen Ort. Klasse!!!

Jetzt geht es wieder zurück und den Berg hinab. Eigentlich sollten wir laut Wanderführer über die Straße bergab gehen. Wir haben aber auf der Wanderkarte einen weiteren Weg entdeckt. Dazu gehen wir ein paar Meter den Holzbohlenweg zurück. Dort wo er nach links abbiegt steht ein Wegweiser. Wir verlassen hier den Bohlenweg und gehen auf dem Wurzelpfad bergab. Ach ja, mein T-Shirt hab ich mal gewechselt und am Rucksack befestigt :-). 

Wir sehen von hier auch unseren ersten Berg des Tages, den Brandsoyasen. Wahnsinn, dass er links und rechts so steil ist, haben wir am Gipfelgrat gar nicht bemerkt. Der Pfad wird nun richtig matschig und wurzelig. Wir müssen bei jedem Schritt aufpassen, wo wir hintreten. Nach kurzer Zeit wird es auch richtig steil - also geht es langsam weiter. Nach einem guten Kilometer über Wurzeln und durch Matsch, immer steil bergab, erreichen wir die Verbindungsstraße, an der wir nach rechts abbiegen. 

Es geht nun weiter bergab und auch von hier sehen wir unseren ersten Gipfel des Tages - der Aufstiegs war echt richtig steil. Nach einem guten Kilometer auf der kleinen Straße erreichen wir wieder den Wanderparkplatz. Das war eine klasse Tour - vor allem total unerwartet schön - mit diesen Ausblicken hätten wir nicht gerechnet. Eine absolute Empfehlung. 

Wir ziehen uns kurz um, fahren nach Brandsoy und über den Brandsoyvegen weiter nach Floro. Wir sind wieder auf der Suche nach einem Stellplatz :-). Die Landschaft an der Straße ist super, es gibt einen Campingplatz, aber keine Parkbucht am Wasser oder so. Wir schauen in Park4Night und es gibt beim Tennisclub einen Stellplatz. Also fahren wir dorthin, parken und buchen uns über easypark ein (Park-App). Nach einer ausgiebigen Dusche wollten wir eigentlich zum Hafen und einen Stadtbummel machen. Aber jetzt "duscht" :-) es draußen und ein Stadtbummel macht keinen Sinn. Also überlegen wir wieder mal. Hier bleiben ist ok, aber nix besonderes. Also checke ich aus der App aus und wir fahren weiter. Im Nachhinein habe ich entdeckt, dass unser auschecken gar nicht funktionierte, da wir auf einem Stellplatz standen und dort automatisch immer der Tagestarif berechnet wird (na ja auf EUR 20 kommt es hier nicht an :-)).

25 km außerhalb des Ortes gibt es einen Wasserfall und dort kann man auch frei stehen. Also fahren wir auf der E5 nach Brandsoy und biegen kurze Zeit später auf die Reichsstraße 614 ein, die uns über Serpentinen auf eine Hochebene bringt. Nachdem wir über eine sehr schmale Brücke über den Straumen gefahren sind, erreichen wir einen Parkplatz. Der ist cool - direkt neben einem Wasserfall. Er trägt den Namen Brudesloret (Brautschleier), ist 110 m hoch und 15 Meter breit und stürzt in den Gebirgssee Haukavatnet. Es regnet zwar immer noch, aber der Platz ist bei weitem besser als in einer Stadt. Es ist jetzt 18.30 Uhr wir planen wieder für morgen und schreiben das Tagebuch. Es gibt heute Suppe und eine Brotzeit danach. Der Wetterbericht meldet für heute Starkregen und Sturmböen. Das merken wir auch die ganze Nacht und so werden wir gegen 23 Uhr langsam in der Schlaf geschaukelt. Ach ja heute stehen wir mal nicht alleine. Neben uns haben zwei Französinnen geparkt, die wir aber kein einziges Mal getroffen haben. Sie waren nur in ihrem WoMo.
Morgen geht es auf eine Küstenwanderung zum Westkap Norwegens.