Tag 2: Banitei Schlucht und Rapa Rosie


Banitei Schlucht

Hin und zurück, 1,3 km und 29 HM

Markierung: keine, es gibt nur diesen Weg - Weg führt durchs Wasser

 

Download
Landkarte der Tour
cheile banitei.pdf
Adobe Acrobat Dokument 987.6 KB
Download
Track für die Tour
cheile banitei.gpx
XML Dokument 7.0 KB

Rapa Rosie

Rundweg, 2,0 km und 95 HM

Markierung: keine, es gibt gut erkennbare Pfade

 

Download
Landkarte der Tour
rapa-rosie.pdf
Adobe Acrobat Dokument 800.8 KB
Download
Track für die Tour
rapa-rosie.gpx
XML Dokument 7.5 KB


23.07.2023

Wir sind gestern auf unserem Weg nach Rumänien bis kurz vor die Grenze gekommen. Wir haben in Szeget in Ungarn übernachtet und heute geht es nach Rumänien. Wir wollen auf unserem Weg in das Donaudelta heute noch eine "Wasserwanderung" und in eine "Rote Schlucht" laufen. 

Wir stehen heute schon um 7 Uhr auf und nach dem Frühstück geht es heute um 9 Uhr auch schon los. Elke geht es schon wieder ein wenig besser, aber die Bauchschmerzen sind noch nicht ganz weg. Wir tanken gleich in Szeget für 41.312 Forint - das sind ungefähr 106 EUR :-). Dann geht es wieder auf die Autobahn und nach 50 km erreichen wir die Grenze zu Rumänien. Hier wird kontrolliert und zwar jedes Auto und so stehen wir eine halbe Stunde an. Alles klappt und es geht vorbei an Arad in Richtung Timisoara. Dort biegen wir in Richtung Sibiu ab und über eine Bundesstraße fahren wir über einen Gebirgspass weiter. Hier ist mächtig was los und wir stehen knapp eine Stunde im Stau. Auf der anderen Seite des Passes erreichen wir wieder die Autobahn und folgen dieser bis nach Deva (Diemrich), wo wir auf die E79 in Richtung Süden abbiegen. Es geht über Hateg auf einer echt coolen Landstraße durch ein großes Tal. Kurz vor dem größeren Ort Petrosani biegen wir auf einen Schotterweg ab, der uns zum Cheile Banitei bringt. Durch die Banitei Schlucht fließt der kleine Fluss Banita und der Wanderweg führt direkt durch den Bach. Das wird cool. 

Die Naviadresse lautet: Strada Cotesti, Banita 337065, Rumänien

Wir parken am großen Schotterparkplatz und folgen dem Weg, der an den alten verfallenen Häusern vorbeiführt. Nach 200 Metern erreichen wir den Eingang zur Schlucht. Hier steht auch schon ein Ranger, der uns das Eintrittsticket verkauft. Es kostet 5 Lei, also ungefähr einen Euro pro Person. Wir, bzw. Elke quatscht mit ihm noch ein wenig. Er gibt uns etliche Tipps für Wanderungen in der Umgebung. Total nett, aber gut dass gleich die nächsten Besucher gekommen sind, sonst ständen wir da heute noch :-). Elke kann recht gut rumänisch. Für mich wäre jetzt Hand und Fuß Kommunikation angesagt :-) - der Ranger kann leider weder deutsch noch englisch. Es geht über eine sehr lustige Holzbrücke, die über Eisenbahnschienen verlegt ist. Dann folgen wir einem kleinen Bach und nach 50 Metern erreichen wir den Eingang zur Cheile Banitei - die Banitei Schlucht. Wow - das ist ja cool. Hier endet der Weg auf Land, bzw. könnte man sich von hier noch ein paar Meter mit Hilfe von Seilen am Rand der Schlucht entlang hanteln. Wir gehen aber ins Wasser und ziehen unserer "Wassertretter" an. Ist das cool - ach ja, das Wasser war auch cool :-). 

Die Banitei-Wasser-Schlucht-Wanderung ist eigentlich keine Wanderung, sondern eher ein Spaziergang. ABER: Einer des schönste Spaziergänge ever.

Wir folgen nun dem Bachlauf bis zur nächste Linkskurve. Das Wasser ist hier knöchel-, bzw. knietief. Vor lauter fotografieren kommen wir hier gar nicht weiter. Von der Kurve aus sieht man am Besten hinein den vom Wasser ausgespülten Canyon. Wow!!!

Jetzt folgt der schönste und spektakulärste Teil der Schlucht. Links und rechts sieht man die ausgespülten Felsenwände. Wahnsinn, welche Kraft der kleine Fluss zur Schneeschmelze haben muss. Nach unzähligen Fotos geht es weiter. 

Jetzt wird die Schlucht schmaler und auch das Wasser wird tiefer. Es geht heute bis zur Hüfte. An manchen Tagen muss man hier sogar durchschwimmen. Das macht echt Spaß. 

Wir folgen nun dem Flusslauf noch für einige hundert Meter. Es geht über einen Wasserfall hinab und dann über einige Stromschnellen und eine Links- und Rechtskurve. Der spektakuläre Teil ist aber die Schlucht, so dass wir wieder umkehren. 

Nun geht es auf dem bekanntem Weg zurück. Zuerst die tiefe Wasserstelle, dann die spektakuläre Schlucht und am Ende über die lustige Brücke. Nach einer guten Stunde haben wir den Wanderparkplatz wieder erreicht. Eigentlich ist es keine richtige Wanderung, denn man läuft nur ein paar hundert Meter in die Schlucht hinein und dann wieder zurück. Aber der Weg ist der Hammer - Wasserwandern.

Für uns geht es nun wieder zurück zur Autobahn. Wir fahren 110 km zurück und biegen bei Deva in Richtung Osten ab. Unser nächstes Ziel sind die Rapa Rosie - roteweiße Felsen, die man bereits von der Autobahn aus sehen soll. Die Zufahrt soll lustig, aber auch tricky sein. Rapa Rosie ist noch ein Geheimtipp und auch noch nicht für Touristen ausgebaut. Nach 60 km auf der Autobahn A1 erreichen wir Sebes (Mühlbach) und biegen dort ab. Wir sehen tatsächlich von hier die Felsen schon. Bei einer Tankstelle biegen wir nach rechts unter der Autobahnbrücke in einen Schotterweg ein. Kurz darauf geht es über eine betonierte Brücke ohne Geländer. Lt. Google Maps sollte dann ein Weg nach links abgehen... den gibt es aber nicht mehr. Wir fahren an der Autobahn entlang auf der Schotterpiste weiter. Ein ebenfalls suchender Touri aus Polen erklärt uns den Weg. Die Anfahrt ist echt lustig. Eine Schotterpiste auf der unser CamperVan ganz schön durchgeschaukelt wird. Nicht schlimm, aber man muss halt langsam fahren. Dann geht es nochmals über eine betonierte und eine sehr enge Brücke (fast) ohne Geländer. Dann warten auf unseren CamperVan noch ein paar Höhenmeter. Die letzte Kurve muss man mit ein wenig Schwung nehmen, dann ist alles gut. Wir erreichen nach gut 3 km auf Schotter einen improvisierten Wanderparkplatz (Navi: 515800 Sebes, Rumänien)

Die Wege in Rapa Rosie oder auch die Rote Schlucht sind nicht markiert. Es gibt einige Pfade die Schlucht hinein und auf den Seiten hinauf auf den oberen Teil. Wir wählen vom Parkplatz aus den rechten Pfad, der uns entlang des steilen Abhangs in Serpentinen nach oben führt. Oben angekommen, können wir eine schöne Sicht auf die Felsen genießen. Danach geht es wieder zurück zum Parkplatz. Es ist bereits 17.30 Uhr und wir haben immer noch knapp 36 Grad im Schatten - Wahnsinnig heiß ist es hier.

Vom Parkplatz aus, geht am linken oberen Ende, ein kleiner Pfad in den Wald hinein. Am Hang entlang geht es steil bergab in ein heute ausgetrocknetes Bachbett. Auf der anderen Seite geht es dafür umso steiler kerzengerade bergauf. Nach kurzer Zeit haben wir das Waldstück verlassen und stehen mitten in der Rapa Rosie, der Roten Schlucht. Sehr anstregend bei der heutigen Hitze, aber es lohnt sich. Danach geht es vorsichtig zurück. Bergab kommen wir immer wieder ins rutschen. Rapa Rosie würde ich bei Regen nicht besuchen wollen. Der Untergrund scheint sehr lehmhaltig zu sein und dann wird das eine pure rutschige Erfahrung. Davon würde ich abraten. Ansonsten ist auch dieser kleine Tour wieder keine richtige Wanderung, aber ein sehr echt lohnenswerter Abstecher. Sehr schön. Solche Felsenformationen kenne ich eigentlich nur aus den Nationalparks in den USA. 

Zurück am CamperVan schauen wir in Park4Night, wo sich der nächste Campingplatz befindet. Wir müssen unbedingt ent- und versorgen. Es ist einfach richtig heiß und da reicht der "alle drei Tage" Rhythmus nicht aus, jetzt sind es eher zwei Tage. Kurz vor Sibiu in Saliste gibt es zwei Campingplätze. Beide sind aber bereits voll, als wir gegen 19 Uhr ankommen. Bei Rudi & Ella bekommen wir dann aber doch noch einen "Notplatz" hinter dem Haus. Er kostet EUR 10 und ist absolut OK. Heute sind wir wieder 500 KM gefahren. Wow, Rumänien ist ein großes Land. Nach einer ausgiebigen Dusche und einer Brotzeit ist heute um 22 Uhr Nachtruhe angesagt. Ach ja, neben uns steht ein dänisches Pärchen. Wir haben uns nur kurz gegrüßt und am nächsten Tag haben wir sie 320 km weiter auf unserem nächsten Spot wieder getroffen :-). OK, Rumänien ist zwar groß, aber irgendwie kennt doch wieder jeder jeden :-). Morgen geht es zu den Schlammvulkanen von Berca.