24.05.2023
Heute wollen wir uns die Melrose Abbey anschauen und noch ein wenig in dieser Gegend rumgurken. Geplant haben wir heute mal wenig. Man merkt einfach, dass wir in den letzten zwei Wochen sehr viel gesehen und gemacht haben. Wir haben auf einem Wanderparkplatz bei Lauder in Südschottland übernachtet. Um 8 Uhr stehen wir auf und nach dem Frühstück geht es kurz nach 10 Uhr auch schon los. Wir fahren in den Supermarkt und füllen unsere Obst, Gemüse und Brotbestände wieder auf. Außerhalb von Lauder gibt es einen Campingplatz und dort kann man gegen eine kleine Gebühr (5 Pfund) ent- und versorgen. Leider ist aber schon Mittagspause und das Büro ist geschlossen. Schade!!! Aber da läuft auf einmal jemand vorbei, es ist der Chef und wir können gerne Hook-upen. Wir fahren die A68 nach Süden und biegen bei Leaderfoot auf die A6091 und es geht die letzten Meilen nach Melrose. Nach 23 Meilen und pünktlich um 12 Uhr sind wir da. Wir parken am Sportplatz und laufen durch den kleinen Ort, in dem sehr viele Touris unterwegs sind, zur bekannten Melrose Abbey. Sie war eine der Vorlagen für den Film "Säulen der Erde". Wow, das schaut schon mal gut aus. Wir gehen zur Kasse und für je 3,50 Pfund können wir sie besichtigen. Da aktuell fast alle Wahrzeichen Englands wegen Einsturzgefahr teilweise gesperrt sind, ist der Eintritt auch günstiger.
Melrose Abbey wurde 1136 erbaut, bereits im 6. Jh gab es unweit davon schon eine erste Abtei. 1322 wurde die Abtei teilweise durch den Angriff der Engländer zerstört. Es erfolgte der Wiederaufbau, bevor 1385 das Kloster von Richard II von England niedergebrannt wurde. Und wieder erfolgte ein Wiederaufbau, der dieses Mal gut 100 Jahre dauerte. 1544 kamen wieder die Engländer und die Abbey wurde ein drittes Mal zerstört. 1560 gab man die Abbey dann auf und der Verfall begann. Das Kloster ist echt riesig. Man kann zwar von vielen Gebäuden nur noch die Grundmauern sehen, aber diese Ausmaße sind enorm. Wir fragen uns, ob solche Bauwerke heute noch möglich wären? Ach ja, auch das einbalsamierte Herz von Robert, the Bruce soll hier begraben sein. Wir schlendern mindestens eine Stunde durch die Anlage und schauen noch zum Museum der Melrose Abbey. Echt schön hier.
Auf dem Weg hinaus geht es noch einmal am Souvenirladen vorbei und Elke findet wieder etwas :-). Eigentlich sind wir auf der Suche nach einem Schottland Aufkleber für unseren CamperVan, aber den gibt es weder hier, noch in der Einkaufsstraße von Merlose. Wir laufen einmal quer durch den Ort. Es ist viel los in der Shoppingmeile und zur Belohnung bekomme ich sogar ein Eis. Auf dem Rückweg zum CamperVan kommen wir noch am Harmony Garden vorbei. Ich werde gezwungen mit hinein zu gehen :-). Nett gemacht. Klein, aber OHO.
Auf der Hinfahrt hatten wir noch was von einem Viadukt und einem Aussichtspunkt gelesen, also geht es ein paar Meilen zurück. Zuerst fahren wir zum Viadukt von Leaderfoot. Eine alte Eisenbahnbrücke über den River Tweed. Danach geht es hinauf zum Scotts View, von dem man eine herrliche Sicht auf den Eildon Hill hat. Wow, der Platz ist ja cool. Glaube, da könnten wir heute übernachten :-).
Es ist aber erst 15 Uhr und deshalb machen wir uns auf zur Dryburgh Abbey. Ähnlich wie die Abbey in Melrose, ein riesiges Kloster. Der Eintritt kostet ebenfalls 3,50 Pfund. Die Dryburgh Abbey wurde 1150 erbaut und hat eine ähnliche Geschichte. 1322 von den Engländern zerstört. Dann von Robert the Bruce gefördert und wieder aufgebaut. 1385 wieder niedergebrannt. Im 15. Jh. nochmals aufgebaut und 1544 endgültig zerstört. Wahnsinn, was die alles aufgebaut und wieder zerstört haben. Außerdem total krass, dass es diese beiden Abbeys nur 15 km voneinander entfernt gibt. Es gibt in Kelso und Jedburgh nochmals genauso große Abbeys und die sind ebenfalls nur 20 km entfernt. Wir schauen uns die Abbey an. Auch diese ist riesengroß. Es stehen noch mehr Teile als bei der Melrose Abbey. Wir gehen auch hinab zum River Tweed und schlendern durch den Park. Die Dryburgh Abbey wurde in einer Schleife des Tweed erbaut und Fischfang war ein großes Geschäft. Ach ja, Sir Walter Scott, den wir schon auf den verschiedensten Wanderungen am Anfang unseres Urlaub kennenglernt haben, liegt hier auch begraben.
Um 17 Uhr sind wir wieder auf dem Parkplatz am Scotts View und wir sind nicht alleine. Ein weiterer Camper aus Deutschland ist da und mit dem Ehepaar unterhalten wir uns ziemlich lange. Auch viele Jugendliche - Locals sind da, die Musik dröhnt aus den Boxen. Ein stetes kommen und gehen am Parkplatz :-). Schee is!!! Wir machen uns ein Curry-Geschnezeltes und setzen uns hinaus auf die Aussichtsbank. Die Sonne scheint, der Ginster blüht und duftet nach Kokos und die Aussicht auf die Gipfel des Eildon sind echt der Hammer. Jaaaa, soooo kann man es echt aushalten. Wir bleiben heute ewig sitzen und genießen vom Scott´s View den Sonnenuntergang. Um 23 Uhr gehen wir dann aber ins Bett.
Das war ein krönender Abschluss unserer Schottlandreise. Morgen geht es nach Nordengland. Wir haben mit dem Hadrianswall noch eine Rechnung offen :-).
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Viel Spaß dabei!
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