Nationalpark Store Mosse


Rundweg, 14,8 km und 66 Höhenmeter

Markierung: Rot "Kävsjön Rund"

 

Mehr Infos zur Tour im Link am Ende des Berichts. 


03.08.2021

 

Mit einem Tag Verspätung geht es heute wieder in den Nationalpark Store Mosse. Wir haben die Nacht in der Nähe von Värnamo am Badesee Hindsen verbracht. Wir stehen um 8 Uhr auf und lassen es trotzdem ruhig angehen und überlegen, ob wir trotz des fehlenden Zahnes und einer sehr dicken Backe überhaupt zum Wandern gehen sollen. Aber ja, das machen wir. Um 11 Uhr fahren wir noch zu einer Apotheke und holen sicherheitshalber noch ein paar Schmerztabletten. Dann geht es zum Naturum (Visitor Center) Store Mosse. Wir sind zu spät dran, die Parkplätze sind mehr als voll und mit unserem CamperVan haben wir keine Chance auf einen freien Platz. Also schnell in die Karte geschaut und es gibt noch einen weiteren Parkplatz, aber auch der war schon voll :-(. Weiter zum nächsten Parkplatz und da sind wir fast alleine. Er liegt in Kävsjo ein wenig außerhalb des Nationalparks. Gleich am Wanderparkplatz gibt es wieder eine Infotafel und die Wanderkarte hatten wir uns ja vorgestern schon im Naturum geholt. Ein Zuweg führt uns zum Nationalpark. Wir gehen heute die komplette Runde mit dem Namen "Kävsjön Rund" auf der roten Markierung. Es ist schon 11.45 Uhr als wir starten.

Vom Parkplatz aus biegen wir nach rechts auf einen breiten Feldweg ein, der nach einer Linkskurve in den Wald eintaucht. Der Weg ist einfach zu gehen und führt immer durch einen Nadelwald. Nach 1,7 km erreichen wir eine Kreuzung, von links kommt der rote Rundweg und wir halten uns hier rechts und folgen nun einem Bohlenweg. 

Nur 200 Meter später erreichen wir den Parkplatz des Nationalparks Store Moose. Einmal quer durch, dann nach links in eine Art Park, führt uns der Weg gleich wieder nach rechts auf einen Bohlenweg. Wir haben das Naturum (Visitor Center) erreicht und schauen es uns an. Es gibt wieder etliche Ausstellungen und hier wird uns die Historie des Nationalparks erklärt. Früher war hier ein riesiger See, aber da auch in Schweden gutes Ackerland rar war, wurde dieser abgesenkt. Es entstanden Moorflächen und viele neue Brutgebiete für die Vögel. Dies war im Jahre 1840. Manche Seen in der Umgebung sind sogar komplett verschwunden. Der Nationalpark arbeitet nun daran den See Kävsjön zu regulieren, damit die seltene Wattvögel hier leben können. Nach dem Naturum treffen wir auf einen kleinen Mitarbeiterparkplatz und dort biegen wir nach links in einen Waldweg ein. 500 Meter später machen wir einen kleinen Abstecher nach links zu einer Aussichtsplattform, von wo wir eine tolle Sicht auf den See und das Ufer haben. 

Nach 200 Metern durch den Wald kommen wir an eine der schönsten Stellen des Rundweges. Vor uns öffnet sich eine weite Sumpflandschaft und ein ewig langer und krezengerade Bohlenweg führt uns hinein. 1,2 KM liegen vor uns und begleitet werden wir von unendlich vielen Eidechsen, die sich auf den Holzbohlen in der Sonne wärmen. Die Holzbohlen wippen bei jedem Schritt und man muss aufpassen, nicht seekrank zu werden :-). Das macht echt richtig Spaß. War am Naturum noch ewig viel los, ist hier schon fast gar nichts mehr. Die meisten Besucher sind nur am Haupteingang und nicht auf diesem Rundweg unterwegs. 

Weiter geht es auf einem Waldweg und nach 100 Metern treffen wir auf eine weitere Wanderkreuzung und biegen hier nach links ab. Auf einem Waldweg geht es dieses Mal ausnahmsweise weiter, ein Waldstück mit sandigen Boden ist unser Begleiter. Nach einem weiteren Kilometer treffen wir wieder auf einen Wegweiser, an dem wir uns wieder links halten. Jetzt ist es nicht mehr weit und wir kommen zu den nächsten Holzbohlen. 

Die nächsten 1,5 Kilometer führen uns wieder auf schwingenden Holzbohlen durch eine offene Landschaft. Manchmal leicht bewaldet, dann wieder savannenartig schaut sie aus. Das macht echt Spaß. Die Sonne scheint und gibt der Landschaft einen schönen Teint. Unterwegs treffen wir einen Dinosaurier, den Elke natürlich genau inspiziert und fotografiert. Eine richtig coole Location.

Am Waldrand entlang geht es weiter auf einem Bohlenweg und dann führt uns die rote Markierung auf einem feuchten Waldboden weiter. Wir kommen nach 1,3 KM an eine kleine Holzbrücke über einen kleinen Kanal, der den See Kväsjön mit dem Nachbarsee Häradsösjön verbindet. Hier ist die Natur gleich wieder komplett anderes als zuvor aus der offenen Grasfläche. 

Weiter geht es durch den feuchten Urwald. Vorbei an einem Zeltplatz erreichen wir die nächste Wegekreuzung. Hier biegen wir nach links ab und machen einen Abstecher zu einem Aussichtsturm. Hin und zurück sind das 1,2 km, wobei der meiste Teil des Weges, wie schon fast die ganze Zeit auf Holzbohlen verläuft. Am Aussichtsturm haben wir eine wunderbare Sicht über den See Kävsjön. Dann geht es auf dem gleichen Weg zurück. An der Kreuzung ist auch noch ein altes Grab. 

An der Kreuzung, an der wir den Abstecher gemacht haben, biegen wir nun nach links ab und folgen weiter dem rot markierten Rundweg. Nach ein paar Metern erreichen wir ein Gatter und es geht über einen Wiesenweg weiter. Links und rechts sehen wir Überreste von ehemaligen Behausungen. Wir haben jetzt Södra Svänö erreicht. Auf einer Wiese sehen wir eine weiteren Zeltplatz und auf der linken Seite ein Holzhaus, dass man sogar für die Nacht mieten kann. Es gibt keinen Strom und Wasser nur aus dem Brunnen. Schaut toll aus. Hinter dem Haus biegen wir nach links ab und kommen gleich daneben an einen Schutzhütte vorbei. Feuerholz, Spiele, Schlafbänke eine Küche alles da für eine Nacht. Wir haben ja unseren Camper und deshalb gehen wir geradeaus weiter. 

Es geht wieder einmal auf Holzbohlen weiter durch einen Nadelwald. Nach 400 Metern erreichen wir ein Moor und der Weg führt direkt hindurch. Hier schwingen die Holzbohlen mal so richtig. Es hat auch in Schweden in den letzten Wochen nicht viel geregnet, so dass hier der Boden sehr trocken ist. 

Nach dem Moorabschnitt geht es wieder über Holzbohlen durch den Wald. Ab und an führt uns der Weg auch mal wieder auf festem Boden weiter. Immer wieder findet man auf dem Rundweg Rastbänke und die Markierung ist TOP. Alle paar Meter befindet sich ein Pfosten mit der roten Markierung. 2,2 km nach dem Moor erreichen wir die nächste Kreuzung. 

An diesem Wegweiser verlassen wir den rot markierten Rundweg und folgen dem Zuweg zurück zu unserem Parkplatz in Kävsjö. Es ist noch ein Kilometer und wir biegen hier nach rechts. Anfangs auf Bohlenwegen enden diese auch direkt am Ausgang des Nationalparks. Dann folgen wir einem Wiesenweg an einem Kanal entlang. An einer Wiese vorbei sehen wir bereits die ersten Häuser der Ortschaft und an der Straße angekommen, ist auf der linken Seite wieder unser Startpunkt. Es ist mittlerweile 17 Uhr und wir brechen auf zu unserem nächsten Stellplatz. 

Wir fahren in Richtung Norden. Über Töllstorp geht es nach Bottnaryd, wo es wieder einen Badeplatz an einem See gibt. Bis dahin sind es gute 70 Kilometer. Ach ja, auf Landstraßen sind 70 Km/h erlaubt, was aber meist gar nicht möglich ist. Hier fährt man langsam und total entspannt. Um 18.30 Uhr erreichen wir den Parkplatz am Badestrand des Sees Straken. Es ist wunderschön hier, ein feiner Sandstrand, Grillplätze, Feuerholz und ein Unterstand. Wir stehen wieder nur wenige Meter vom Wasser entfernt und schauen uns die Location erst einmal an. Danach werfen wir den Outdoorgrill an und es gibt Bratwürstl von dahoam :-). Wir setzen uns an den See und genießen den Moment. Um 22 Uhr gehen wir ins Bett. Ach ja, heute hatte ich den ganzen Tag keine Zahnschmerzen und die gekauften Schmerztabletten habe ich nicht gebraucht. Morgen wird es wieder ein längerer Fahrtag, denn wir wollen wieder Richtung Küste. Davor besuchen wir aber noch die Autostadt Trollhättan.