Strömstadt, Tanum und Meer


05.08.2021

 

Wir haben bei Gundlebo auf dem Stellplatz an einem Bauernhof mitten im Nirgendwo übernachtet. Gegen 9.30 Uhr gibt es heute Frühstück und verabschieden das ältere Schwedenehepaar, mit denen wir gestern einige Zeit geratscht haben. Wir wollen heute auf jeden Fall an die Küste und am Besten nach Strömstad. Gegen 11 Uhr brechen wir auf, kaufen unterwegs ein und finden auch wieder eine Entsorgungsstation. Es sind heute 120 km und nur 1,5 Stunden zu fahren, denn wir sind heute ausnahmsweise fast nur auf der Autobahn unterwegs. Auf halber Strecke machen wir Rast und sind ungeplanterweise direkt in einem Weltkulturerbe mit dem Namen Tanum. Vom Aussichtspunkt am Parkplatz sehen wir über das Tal, in dem es ganz viele Felszeichnungen aus der Bronzezeit gibt. Hier lebten bereits vor 8.000 Jahren viele Menschen und gingen der Jagd und Fischerei nach. 

Weiter geht es wieder auf die Autobahn. Um 13 Uhr erreichen wir Strömstad, nur wenige Kilometer von der norwegischen Grenze entfernt. Nach einer Stadtrunde mit dem WoMo, fahren wir zum Parkplatz gegenüber vom Fähranleger. Hier gibt es genügend Platz für unseren CamperVan. Ach ja, in Schweden gibt es keine Parkuhren, an denen man mit Münzen bezahlt. Man muss sich mit der App EasyPark einloggen und zahlt nur die tatsächliche Parkzeit. Man kann eine gewisse Stundenanzahl voreinstellen, von unterwegs nachstellen und bei Ankunft den Parkvorgang abbrechen. Das ist super und echt günstig. Vom Fähranleger machen wir uns auf dem Weg in die City. Vorbei am Jachthafen und über eine Promenade erreichen wir die Innenstadt. Wir schauen in der Tourist-Info vorbei und holen uns einige Infos für unsere morgige Tour. Wir wollen in den Nationalpark Kosterhavet, der aus zwei Inseln besteht. Wir finden unser "Wassertaxi" für morgen und fotografieren auch den Fahrplan. Wir wollen morgen gleich um 8.25 Uhr los. Passt!!! Alles erkundet für morgen. Jetzt sind wir noch auf der Suche nach Postkarten und dazu müssen wir wirklich durch die ganze Stadt laufen. Postkarten sind in Schweden out, d.h. es gibt sie eigentlich nicht mehr. Wir finden aber doch noch ein paar und nehmen sie mit, denn wir verschicken noch immer so ganz Old School die Karten. Es ist mächtig was los hier. 

Dann geht es wieder zurück zum Parkplatz. Dort sehen wir noch einen Elch, der auf einem Aussichtspunkt thront. Also rauf und von dort haben nochmals eine schöne Sicht hinauf auf das Meer. Bei der Hinfahrt nach Strömstad haben wir schon einen Campingplatz gesehen, den wir jetzt anfahren. Freistehen in den Hotspots am Meer ist schwierig. Erstens gibt es fast keine Plätze und zweitens sind diese meist mit Verbotsschildern ausgestattet. Na gut, bisher waren wir ja fast immer an Seen und im Wald. Dann fahren wir halt mal ausnahmsweise auf einen Campingplatz. 

Gegen 16 Uhr erreichen wir den Campingplatz "First Camp Strömstad City" und wir checken ein. Es ist nicht viel los und wir bekommen sogar einen TOP Platz. Der Campingplatz ist in Terrassen angelegt und wir sind auf einem der obersten vier Stellplätzen mit der besten Aussicht auf den Hafen und die Schären (Inseln) von Strömstad. Billig ist er nicht... Wir zahlen für zwei Nächte ca. EUR 120,00. Wir fahren zu unserem Stellplatz und WOW - alles richtig gemacht. Der Platz ist super und wir haben eine atemberaubende Sicht hinab in den Hafen und Stadt. Jetzt noch ein wenig Original Vanlife - wir müssen unbedingt mal waschen. Also werfen wir zwei Maschinen an. Einen Teil geben wir danach in den Trockner und einen Teil auf die Wäscheleine. Während die Maschinen laufen, gibt es Kaffee und supergute Zimtschnecken. Das Nationalgebäck Schwedens!!! 

So vergeht die Zeit und auf einmal steht der ältere Schwede, den wir gestern schon am Stellplatz in Gundlebo getroffen haben wieder vor uns. Wir hatten beide nicht gesagt, wo wir als nächstes hinwollen und wie es der Zufall will, sind wir schon wieder zusammengetroffen. Wir haben wieder eine Ewigkeit geratscht. Er war schon im Bayerischen Wald - Grafenau und Passau kennt er gut. Wir verabschieden uns und machen wieder nichts aus - aber na klar, wir werden sie morgen wieder treffen :-). Wir genießen die Zeit, haben einen schönen Blick auf den Hafen und die Schären und gegen 19 Uhr gibt es Abendessen. Es gibt nur schnelle Küche - Erbseneintopf mit Reis und Brot, aber dafür mit Aussicht. Zum Sonnenuntergang klettern wir auf die Felsen neben unserem Stellplatz und laufen ein paar hundert Meter auf diesen entlang. Wir finden einen ganz tollen Platz, setzen uns und bewundern den Sonnenuntergang bei einer Flasche Weißweinschorle. Eine junge Möwe setzt sich zu uns. Sie ist überhaupt nicht scheu und kommt immer näher. Dann kommt aber die Mama, schimpft sie richtig zusammen und beide fliegen in den Sonnenuntergang. Im Dunkeln geht es wieder zurück und gegen 22.30 Uhr geht es ins Bett. Morgen wollen wir auf die Nationalparkinseln Kosterhavet zu einer Ride and Hike Runde.