Großer Arber - Kleiner Arbersee


Rundweg, 10,9 km und 350 Höhenmeter (mit Gondelfahrt zum Gipfel)
Markierung: Goldsteig, Goldsteig blau und Goldener Steig

 

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29.12.2023

 

Wir sind wieder mal mit dem CamperVan unterwegs, die "Weihnachtspfunde" müssen wieder ein wenig runter :-). Es geht drei Tage zum Wintercamping in den Bayerischen Wald. Wir erwandern den Wagensonnriegel (Tag 1), den Großer Arbersee und Hochfall (Tag 2) und den Großer Arber (Tag 3). 

Heute ist Tag 3 und der letzte Tag unserer kleinen Tour. Wir haben am neuen WoMo Stellplatz am Brennes übernachtet. Die ganze Nacht hat es gestürmt und geregnet und deshalb parken wir nach dem Frühstück auch gleich mal um und stellen uns auf den Parkplatz an der Straße (zu viel Matsch). Der Platz an sich ist super, die Aussicht und der Sonnenaufgang sollten hier TOP sein. Da müssen wir im Sommer nochmals vorbeidüsen und übernachten. Oh Mann unsere to do - Liste wird immer länger :-). Heute geht es für uns hinauf auf den Großen Arber (aber mit der Gondelbahn), dann zur Chamer Hütte und über den kleinen Arbersee wieder zurück. Wir starten am Parkplatz Brennes (Navi: Brennes, 94252 Bayerisch Eisenstein) und folgen der Straße in Richtung Arber. Vorbei an unzähligen Autos und Skifahrern erreichen wir nach 1,6 km die Talstation des Großen Arber. An der Kassen holen wir uns Tickets für EUR 17/Person. Im Winter gibt es für Wanderer nur das Berg- und Tal-Ticket, da die direkten Wanderwege rauf zum Gipfel im Winter nicht begehbar sind, dort sind die Skipisten. An der Gondelbahn müssen wir ein paar Minuten anstehen... Wow, sind heute viele Skifahrer unterwegs. Das finden wir klasse. Dann geht es auch schon los und nach ein paar Minuten sind wir an der Bergstation. Diese ist komplett vom Nebel umhüllt. Dort ziehen wir unsere Grödel an.

Jemand, der den Gipfel nicht kennt empfehlen wir bei solchem Wetter (Nebel, Schneeverwehungen, Orkanböen) diese Tour nicht zu machen. Die Orientierung ist extrem schwierig, da selten Bezugspunkte erkennbar. Am Ticketschalter wird auch immer darauf hingewiesen. Da ich aber schon unzählige Male hier war, stellt das kein Problem dar und im schlimmsten Falle drehen wir halt wieder um. Von der Bergstation geht es dann gleich direkt steil nach oben. Außerhalb der Skipiste geht es fast "senkrecht" nach oben. Nach anstrengenden 200 Metern haben wir das Gipfelplateau erreicht. Man weht hier oben ein Wind. Wir haben aktuell Orkanböen um die 100 km/h. Also vermummen und weiter geht es. 

Wir schauen erst einmal zur Gipfel des Großen Arber (1.456 m NHN). Am Gipfelkreuz weht der Wind besonders heftig. Wir können uns direkt in den Wind legen und fallen nicht um :-). Auch die Aussicht hat was... ein schönes grau, eingetaucht in einem grau, das nicht ganz so grau ist :-). Na gut, Aussicht gibt es keine, aber dafür ein cooles, windiges Erlebnis. Dann geht es wieder ein paar Meter zurück und außerhalb des Gefahrenbereichs von Piste und Lifte in Richtung Arberkapelle. 

Auf dem Weg in Richtung Arberkapelle geht es über Schneeverwehungen und vorbei an fast komplett eingeschneiten Wegweisern. Hier ist es auch ein wenig windstiller und so erreichen wir bald die kleine Kapelle. Auch sie ist bis zur Hälfte vom Schnee bedeckt. Schon cool, wie das alles ausschaut. 

Wir folgen nun dem Goldsteig, einige Markierung können wir noch entdecken, andere nicht mehr. Die sind bis zum Frühjahr unter den Schneemassen begraben :-). Über Schneewehen (weit über 2 Meter hoch) geht es vorbei an der Zwieseler Hütte in Richtung Richard-Wagner-Kopf. Auf halber hohe entdecken wir wieder einen Wegweiser im grauen Nirgendwo. Es geht weiter und kurz vor dem Richard-Wagner-Kopf biegen wir nach links ab. Es geht nun zwischen den Bäumen steil bergab. Markierung oder Wegweiser sind dort alle eingeschneit. Deshalb nochmals unser Rat: Bei solchem Wetter nicht auf den Arber, außer ihr seit euch 100 % sicher, wo die Wege entlang laufen.

Uns hat es heute echt Spaß gemacht und es war auch für uns überhaupt nicht gefährlich. Getroffen haben wir am ganzen Gipfelplateau genau zwei Tourengeher, mehr Leute waren jetzt nicht unterwegs. 

Für uns geht es nun vom Gipfel hinab zur Bodenmaiser Mulde. Auf dem steilen Abstieg erkennen wir ab und an doch wieder ein paar Goldsteig Markierungen. Nach einigen Metern biegen wir am Wegweiser nach rechts ab und erreichen einen breiten Forstweg. Hier ist auch eine Loipe und deshalb gehen wir ganz weit außen, um niemanden zu behindern oder die Bahn zu zerstören. Es geht nun auf dem breiten Weg bergab. An einer kleinen Hütte biegen wir nach links ab und dann geht es ein wenig bergauf und wir sehen auch schon die Chamer Hütte. Dort ist auch eine Goldsteig Stele, welche sich richtig schön in den Schnee drapiert hat. Auf den letzten Metern zur Hütte waren auch einige Langläufer unterwegs und wir sind bei jedem Kontakt in den Tiefschnee ausgewichen, denn wir wollten niemanden behindern oder stören. Alles gut, alle waren super drauf. In die Chamer Hütte schauen wir heute nicht, sondern machen nur ein paar Fotos von ihr. 

An der Chamer Hütte verlassen wir den "gelben" Goldsteig und wechseln auf den "blauen" Goldsteig-Zubringer. Dazu biegen wir bei der Chamer Hütte nach rechts ab und hinter der Hütte treffen wir auf die blauen Markierungen. Diese führen uns nun über einen Hohlweg, bzw. eigentlich einen Pfad bergab. Der Abschnitt ist richtig cool. Schneeverwehungen ohne Ende. Der Hohlweg komplett mit Schnee bedeckt. Wir müssen immer wieder einigen Hindernissen ausweichen. TOP. Das macht Spaß. So geht es nun einen Kilometer immer bergab. 

Am Ende des Pfades treffen wir auf einen breiten Forstweg und biegen nach rechts ab. Es geht nun immer dem Forstweg folgend bergab. Je weiter wir absteigen, umso sulziger wird der Schnee. Jetzt wären Schneeschuhe super. Wir brechen bei jedem dritten Schritt in den Schnee ein und das wird dann mit der Zeit echt richtig anstrengend. Nach der dritten Kurve sehen wir dann auch schon unser nächstes Zwischenziel, den kleinen Arbersee, der tief unten im Tal liegt. Nach 1,6 km auf dem Forstweg biegen wir nach rechts auf einen Waldweg ein, der uns die restlichen Meter bis zum kleinen Arbersee bringt. 

Wir haben den kleinen Arbersee und das Seehäusl erreicht. Hier verlassen wir den Goldsteig blau und folgen nun bis zum Ende der Tour der Markierung "Gläserner Steig". Diese führt uns nun entgegen des Uhrzeigersinns um den See herum. Von hier haben wir eine tolle Sicht auf die schwimmenden Inseln, die man unter dem Schnee trotzdem entdecken kann und hinauf auf das Arberplateau. 

Gegenüber vom Seehäusl verlassen wir den kleinen Arbersee dann auch schon wieder. Ein Wegweiser zweigt und den Weg zum Brennes. Es sind noch 2,6 und einige Höhenmeter. Es geht auf einem Waldweg weiter. Nach einiger Zeit treffen wir auf eine große Waldkreuzung, wo wir zuerst links und dann gleich wieder rechts abbiegen. Es geht nun bis zum Ende der Tour immer bergauf (ca. 150 HM). Nach kurzer Zeit verlassen wir den Wald und biegen am Schotterweg nach rechts ab. Dieser führt uns zu Häusern und dem Berggasthof Mooshütte. Kurz nach dem Gasthof biegen wir nach rechts auf einen steinigen Waldweg ein und nun zieht es sich heute doch ein wenig... :-). Durch ein schönes Waldstück folgen wir der Markierung "Gläserner Steig", welche uns nach 800 Metern zurück zum Parkplatz am Brennes bringt. 

Ein super Tour bei wenig Sicht, aber mit Action am Gipfel, viel Schnee und Wind. 

TOP!!! Für uns ist das Drei-Tage-Wintercamping damit beendet und wir fahren wieder nach Hause. Hat sich wieder rentiert für uns und hat ganz viel Spaß gemacht.